Nordex SE: Nordex Group plant Beendigung der Rotorblattfertigung am Standort Rostock
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28.02.2022 / 16:30 Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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- Intensiver Wettbewerb erfordert Optimierung der globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse - Verschiebung der Nachfrage zu größeren Rotorblättern, die am Standort in Rostock nicht hergestellt werden - Interessenausgleich und Sozialplan sollen Stellenabbau für Mitarbeiter sozialverträglich gestalten - Montagewerk für Maschinenhäuser "DMR" der Nordex Group sowie Engineering und Service-Organisation in Rostock sind von diesen Überlegungen nicht betroffen
Hamburg, 28. Februar 2022. Die Nordex Group hat heute die Belegschaft der Rotorblattproduktion am Rostocker Güterverkehrszentrum (GVZ) über die Absicht informiert, die Produktion von Rotorblättern an diesem Standort per Ende Juni 2022 einzustellen. Mit dem Betriebsrat sollen kurzfristig ein Interessenausgleich und ein Sozialplan verhandelt werden, um den geplanten Stellenabbau für die Betroffenen sozialverträglich zu gestalten. Von der Einstellung der Produktion am GVZ wären rund 600 Mitarbeiter der weltweit rund 8.600 Mitarbeiter betroffen. In Deutschland beschäftigt die Nordex Group ca. 3.150 Mitarbeiter.
Das zunehmend herausfordernde Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie eine Verschiebung der Nachfrage erfordern eine Anpassung der globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse der Nordex Group.
Seit der Einführung von Auktionssystemen an den meisten Energiemärkten ist die Branche weltweit durch zunehmenden Preis-Wettbewerb geprägt. Die Stromerzeuger mit den niedrigsten Geboten erhalten im Auktionssystem den Zuschlag und geben diesen Kostendruck an die Hersteller von Turbinen weiter. Diese müssen daher ihre Produktionskosten reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kosten für Energieerzeugung aus Wind sind in den letzten fünf Jahren um rund 50 % gesunken, diese Entwicklung hat sich negativ auf die Profitabilität der Hersteller ausgewirkt.
Vor diesem Hintergrund sind die Kosten für die Blattproduktion in Rostock im globalen Produktionsverbund und im weltweiten Projektgeschäft der Nordex Group trotz aller bereits eingeleiteten Maßnahmen der Kostensenkung am Standort Rostock nicht wettbewerbsfähig. Zudem werden am Standort Rostock Rotorblätter für Turbinen mit maximal 149 Meter Rotordurchmesser hergestellt. Der globale Trend geht zunehmend zu leistungsstärkeren Anlagen und zu immer längeren Rotorblättern. Insofern werden der Bedarf und damit die Nachfrage nach Rotorblättern, die in Rostock hergestellt werden können, künftig weiter sinken.
José Luis Blanco, CEO der Nordex Group: " Die Windindustrie bewegt sich in einem wettbewerbsintensiven, globalen Markt, der vor allem kostengetrieben ist. Vor diesem Hintergrund müssen wir unsere globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse optimieren, um profitabel zu produzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Nordex-Gruppe zu sichern. Als deutsches und europäisches Unternehmen bedauern wir besonders, dass wir keine Alternative zu diesem schmerzhaften Schritt sehen. Wir brauchen eine Industriepolitik, die einen nachhaltigen und umfassenden Ansatz zur Dekarbonisierung sowie die Unabhängigkeit der Lieferketten verfolgt."
Neben der Rotorblattfertigung betreibt die Nordex Group in Rostock einen Produktionsstandort zur Fertigung von Maschinenhäusern, Naben und Triebsträngen (DMR). Zudem sind Mitarbeiter des Engineering sowie der Service-Organisation in Rostock tätig. Diese Mitarbeiter sind von der Maßnahme nicht betroffen.
Die Nordex Group im Profil Die Gruppe hat über 35 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von etwa EUR 4,6 Mrd. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 8.500 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA, Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.
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Quelle: dpa-Afx