BERLIN (dpa-AFX) - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die G7-Staaten dazu aufgefordert, 16 Milliarden Euro für die Impflogistik in ärmeren Ländern bereitzustellen. Die sieben Industriestaaten wollen bei ihrem Gipfel im englischen Cornwall ab Freitag eine Spende von mindestens einer Milliarde Impfdosen zusagen, wie die britische Regierung ankündigte. "Die Impfdosen müssen aber auch zu den Menschen kommen", sagte Müller der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). "Dafür fehlen weiterhin 16 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr - etwa für Kühlketten, Tests und Medikamente zur Behandlung der Folgen einer Infektion."

Die G7 solle diese Finanzlücke schnell schließen, forderte Müller. Deutschland sei vorangegangen und habe 2,2 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Summe entspricht den bisherigen Zusagen Deutschlands für die globale Initiative zur Bewältigung der Corona-Pandemie namens ACT Accelerator, die Corona-Impfstoffe, Medikamente und Tests fördert, und deren Corona-Impfprogramm Covax.

Durch eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe, wie von vielen Staaten, darunter den USA gefordert, werde keine einzige Impfdosis zusätzlich produziert, sagte Müller. Deutschland unterstütze die Produktion "für einen Impfstoff "Made in Afrika"", sagte er. "Ich begrüße sehr, dass Biontech -Gründer Ugur Sahin erklärt hat, dass er sich mit seinem Unternehmen in Afrika engagieren will", so Müller weiter. "Wir sprechen dazu bereits mit geeigneten Produktionsstätten in Afrika und stellen eine Anschub-Finanzierung zum Aufbau einer afrikanischen Impfstoffproduktion bereit"./cpe/DP/zb

Quelle: dpa-Afx