MÜNCHEN (dpa-AFX) - In Lockdown-Zeiten boomten Online-Dating-Plattformen noch mehr als zuvor - und das wird aus Sicht von Experten auch nach der Corona-Pandemie so bleiben. "Die Zahl der Neuanmeldungen ist auch 2021 deutlich gestiegen - bei der Match-Gruppe, zu der beispielsweise "Tinder" und "OKCupid" gehören, hat dies gegenüber dem Vorjahr zu einer Umsatzsteigerung von rund 17 Prozent geführt", sagt die Psychologin Wera Aretz, die zum Thema Online-Dating forscht und Anfang des Jahres eine Studie dazu veröffentlichte, vor dem Welt-Singletag an diesem Donnerstag. "Dass Online-Dating ein fester Bestandteil im Leben vor allem vieler Singles geworden ist, das wird bleiben."
Die Pandemie habe das Singleleben nachhaltig verändert, sagt der Psychotherapeut und Autor Wolfgang Krüger, der sich mit dem Single-Phänomen befasst und vor kurzem das Buch "Bindungsängste heilen" veröffentlicht hat. "Sie haben deutlich gespürt, dass es den Freundinnen und Freunden in einer Partnerschaft besser ging, obgleich auch dort Probleme auftraten. Insofern haben sie die Probleme des Single-Daseins deutlicher gespürt und die Sehnsucht nach Liebe ist gestiegen." Krüger spricht von einem "Drama der Singles".
Der 11.11. wurde wegen der vielen Einsen im Datum zunächst in China zum Single-Tag erklärt, inzwischen ist er das weltweit. Etwa jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren ist Single - insgesamt sind das fast 17 Millionen Menschen./bsj/DP/zb
Quelle: dpa-Afx