BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke
Die Baden-Badener wollen nach dem Einbruch der Geschäfte in der Corona-Pandemie und einer durch eine Shortseller-Attacke ausgelösten Sonderprüfung der Finanzaufsicht Bafin in den kommenden Jahren wieder deutlich wachsen. Bücker und Finanzchef Sebastian Hirsch wollen das Leasingneugeschäft bis 2024 auf 3,4 Milliarden Euro hochtreiben - das ist rund doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Der Nettogewinn soll von zuletzt 95 Millionen Euro bis dahin auf 140 Millionen zulegen.
Vor Ausbruch der Pandemie hatte Grenke 2019 noch 2,8 Milliarden Euro Leasingneugeschäft verzeichnet und 133 Millionen Euro Gewinn. Grenke finanziert Gewerbetreibenden die Ausstattung, Restaurants und Kneipen waren in der Pandemie von starken Einbußen betroffen, in Südeuropa lag der Tourismus brach. Die durchschnittliche Vertragsgröße bei Grenke liegt laut Bücker bei 9000 Euro - etwa für Geräte wie Kopierer, Telefonanlagen und Computer. Grenke vertreibt das sogenannte Small-Ticket-Leasing über 30 000 Fachhändler bisher vor allem in Europa.
Grenke war im Spätsommer 2020 ins Kreuzfeuer des Leerverkäufers Fraser Perring mit seiner Beteiligungsfirma Viceroy geraten. Dieser warf dem Konzern unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell mit nicht werthaltigen Leasing-Forderungen oder Beteiligungen vor. Der Kurs der Grenke-Aktie brach ein, der Leasing-Spezialist stieg aus dem MDax
Am Freitag stieg die Grenke-Aktie um 5,7 Prozent auf 25,06 Euro. Vor den Vorwürfen von Viceroy notierte der Kurs noch um die 60 Euro, vor Ausbruch der Pandemie sogar über 100 Euro. "Das wird ein bisschen brauchen am Kapitalmarkt, bis das Vertrauen zurückkommt", sagte Bücker. Das Unternehmen müsse nun Quartal für Quartal das Versprochene abliefern./men/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx