HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Fortschritte bei der Erteilung von Exportlizenzen sowie eine weiterhin rege Nachfrage nach Maschinen zur Herstellung moderner, energieeffizienter Halbleiter stimmen Aixtron optimistischer für 2023. Große Chipkonzerne bauen ihre Kapazitäten in diesem Bereich aktuell stark aus, weil die Nachfrage nach besonders leistungsfähigen Elektronikchips im Zuge der weltweiten Digitalisierung, der Elektromobilität und der Energiewende weiter wachsen wird und weil westliche Länder ihre Abhängigkeit von China verringern wollen.
Nach einem Umsatzanstieg um gut ein Drittel im ersten Halbjahr auf knapp 251 Millionen Euro traut Aixtron-Chef Felix Grawert seinem Unternehmen für 2023 nun Erlöse zwischen 600 und 660 Millionen Euro zu, nach bisher avisierten 580 bis 640 Millionen. Dabei steigerten die Nordrhein-Westfalen den Umsatz allein im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 69 Prozent auf 173,5 Millionen Euro. Damit schnitt Aixtron besser ab als von Analysten erwartet. Beim Umsatzausblick liegt der Konsens eher am unteren Ende der neuen Prognose.
Rückenwind lieferte dabei im abgelaufenen Vierteljahr auch die Erteilung zahlreicher ausstehender Exportlizenzen, deren Fehlen Aixtron zuvor noch deutlich gebremst hatte. So waren Behörden überlastet und warfen auch teils einen kritischeren Blick auf bestimmte Abnehmerländer, wohl insbesondere China. Die Behörden hatten daher zusätzliche Schutzmechanismen an den Maschinen verlangt, damit sie nur dafür verwendet werden können, wofür sie auch bestellt worden seien, hatte Grawert vor einigen Monaten gesagt. Dabei stellte er auch eine Erhöhung der Jahresprognosen in Aussicht, sollten die Ausfuhrgenehmigungen erteilt werden.
Von rund 70 Millionen Euro Umsatz, die durch das Fehlen der Genehmigungen bis zum Ende des ersten Quartals nicht realisiert werden konnten, sind bis zum heutigen Tag Anlagen für deutlich mehr als 50 Millionen Euro ausgeliefert worden, hieß es vom Unternehmen auf Nachfrage. Mit dem Rest wird weiterhin bis zum Jahresende gerechnet./mis/zb/he
Quelle: dpa-Afx