Dieser Anlagenbauer hilft der Chipindustrie bei der Herstellung wichtiger Komponenten. Die Aktie dürfte von großen Trends wie KI und E-Mobilität profitieren.

Für Aixtron ist es ein wichtiger Schritt in die Zukunft: Im Dezember eröffnete das Unternehmen sein 100 Millionen Euro teures Innovationszentrum in Herzogenrath. Damit erweitern die Rheinländer ihre Reinraumfläche um 1000 Quadratmeter. Produziert werden Anlagen zur Herstellung von Halbleiterschichten der neuesten Generation. Maschinen von Aixtron ermöglichen die Fertigung moderner Chips, die in vielen wichtigen Zukunftsbereichen eingesetzt werden: Elektromobilität, erneuerbare Energien oder auch in der IT-Infrastruktur.

Der wohl spannendste Markt ist der Einsatz von Galliumnitrid (GaN). Das Material aus den Elementen Gallium und Stickstoff wird dort genutzt, wo klassische Siliziumhalbleiter an ihre Grenzen stoßen, bei hohen Spannungen und Temperaturen. Ein Einsatzgebiet sind Laptops und Smartphones. Dort können auf GaN basierende Bauelemente den Stromverbrauch senken, sodass kleinere Akkus verwendet oder die Akkulaufzeit verlängert werden kann. Das ist auch für Elektroautos eine wichtige Eigenschaft. Besonderes Potenzial für die Technologie von Aixtron liegt bei der Energieversorgung von Rechenzentren und künstlicher Intelligenz. „Wir schätzen, dass die Stromversorgung für KI eine der größten einzelnen Anwendungen für GaN sein kann“, betonte Aixtron-Chef Felix Grawert auf der Hauptversammlung.

Aixtron auf dem Weg zu mehr Wachstum?

Auf lange Sicht ist Aixtron ein klare Wachstumsstory. Die Halbleiterbranche ist allerdings berüchtigt für ihre Zyklen: Auf Phasen starker Nachfrage folgen zermürbend schwache Zeiten. Der aktuelle Zyklus ist besonders extrem. In der Corona-Pandemie wurden Lieferketten strapaziert, die Hersteller hatten Probleme zu liefern. Als Reaktion bestellten die Kunden mehr Ware. Die Branche erlebte darum in den Jahren 2022 und 2023 einen Boom. Weil Kunden aber hohe Lagerbestände aufbauten, brach die Nachfrage schnell wieder ein. Jetzt wartet die Halbleiterbranche auf den nächsten Aufschwung — für Börsianer sind das die spannendsten Phasen.

Positive Signale

Die fundamentalen Zyklen zeigen sich mit etwas Verzögerung im Kursverlauf von Aixtron. Zwischen November 2020 und Dezember 2023 stieg die Aktie von zehn auf 39 Euro, gab diese Gewinne aber vollständig wieder ab. Im April folgte die nächste Wende. Die Aktie hat Momentum aufgebaut, der Kurs ist aber noch weit von den alten Spitzen entfernt.

Die Geschäftszahlen aus dem ersten Quartal waren überwiegend positiv. Während das Management von einem schwachen Marktumfeld sprach, sorgte vor allem der Anstieg des Auftragseingangs für Zuversicht. Unsicherheitsfaktor bleibt das immer noch wacklige Konjunkturumfeld. Analysten erwarten, dass der operative Gewinn im laufenden Jahr erneut sinkt, 2026 aber die Trendwende gelingt.

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (31/25), die Sie hier finden.

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