FRANKFURT (dpa-AFX) - Die größte Zinserhöhung der EZB-Geschichte und die Begleitaussagen der Notenbank haben den Dax am Donnerstag per Saldo nicht weiter belastet. Die Zinssenkung um 0,75 Prozentpunkte war von vielen erwartet worden und erste Schwankungen nach Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde legten sich wieder. Zeitweise deutliche Verluste konnte der Leitindex mit Rückenwind der starken US-Börsen fast wieder ausgleichen.

Nach einem Minus von in der Spitze knapp 1,8 Prozent pendelte sich der Dax, der sich im frühen Handel noch kurz über die 13 000-Punkte-Marke gewagt hatte, zuletzt nur noch 0,14 Prozent tiefer bei 12 897,35 Punkten ein. Der MDax schaffte es mit einem halben Prozent ins Plus und das Eurozonen-Barometer EuroStoxx legte 0,3 Prozent zu. In New York konnte der Dow Jones Industrial seine Gewinne zeitgleich auf 1,4 Prozent ausbauen.

Lagarde bezeichnete weitere Zinsanhebungen in den nächsten Monaten als wahrscheinlich, genauso wie eine substanzielle Abschwächung der Wirtschaft. Experten sehen die Notenbanken daher weltweit in einem Dilemma. Auch in den USA wurden Äußerungen ihres Kollegen Jerome Powell auf die Goldwaage gelegt. Demnach bleibt auch in den USA der Fokus auf dem Kampf gegen die Inflation. Negative Überraschungen waren aber offenbar ausgeblieben./tih/jha/

Quelle: dpa-Afx