SINGAPUR (dpa-AFX) - Der Fast-Fashion-Anbieter Shein hat Insidern zufolge bei den US-Aufsichtsbehörden einen vertraulichen Antrag auf einen Börsengang gestellt. Dieser könnte im nächsten Jahr stattfinden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen schrieb. Weder der Online-Händler noch an dem Börsengang beteiligte Banken wollten sich gegenüber Bloomberg dazu äußern. Erst jüngst hatte die Nachrichtenagentur berichtet, dass Shein im Falle eines Börsengangs auf eine Bewertung von bis zu 90 Milliarden US-Dollar (82 Mrd Euro) hofft.
Shein verdankt seine Popularität seiner Kleidung extrem niedrigen Preisen. Der geschätzte Umsatz übertrifft inzwischen den von Zara, das zum spanischen Inditex-Konzern gehört, und H&M
Zugleich steht Shein aber auch stark in der Kritik wegen schlechter Arbeitsbedingungen in den Fabriken und der Überproduktion von Kleidungsstücken. Letzteres ist ein Kritikpunkt an der gesamten Fast-Fashion-Branche, die auf Kollektionen in rascher Folge setzt, die billig hergestellt und verkauft werden.
Die Kritik hat den Aufstieg des Konzerns jedoch nicht gestoppt. Vergangenes Jahr eröffnete Shein Vertriebszentren in den USA, Kanada und Europa, um die Lieferzeiten in diesen Regionen zu verkürzen. Außerdem baut das Unternehmen die Produktion in Brasilien, der Türkei und Indien aus. Shein wurde in China gegründet, hat seinen Hauptsitz mittlerweile aber in Singapur./lfi/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx