(Die Überschrift wurde berichtigt. Entfernt wurde der Hinweis zur Aktienkursentwicklung.)
LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) - Beim Großküchenausrüster Rational
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten positiv an. Die Rational-Aktie legte im frühen Handel um gut 3,5 Prozent zu. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier aktuell aber knapp 7 Prozent eingebüßt.
Im dritten Quartal erzielte Rational einen Umsatz von rund 168 Millionen Euro und damit 21 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das im MDax gelistete Unternehmen in Landsberg am Lech mitteilte. Im zweiten Quartal war der Rückgang mehr als doppelt so hoch ausgefallen. Rational erklärte die relative Erholung mit den gelockerten Corona-Einschränkungen in vielen Märkten und eine positive Entwicklung des Sommergeschäfts bei vielen Kunden.
Der operative Gewinn (Ebit) des Konzerns fiel in den Monaten Juli bis September mit knapp 37 Millionen Euro jedoch 40 Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit deutlich weniger gerechnet. Die Ebit-Marge ging in diesem Zuge von 28,8 auf 21,9 Prozent zurück. Der Überschuss sank um 40 Prozent auf 28,5 Millionen Euro.
Nach den ersten neun Monaten steht bei Rational nun immer noch ein Umsatzrückgang um 24 Prozent zu Buche. Das Unternehmen hielt sich zwar in den schwarzen Zahlen, doch mit gut 46 Millionen Euro liegt der Überschuss fast zwei Drittel niedriger als ein Jahr zuvor.
Im zweiten Quartal hatten Restaurants, Hotels und Kantinen in vielen Ländern wegen der Pandemie schließen müssen. Doch auch im Sommer hatten viele Wirte noch zu kämpfen, und die weltweiten Reisebeschränkungen ließen in vielen Hotels das Geschäft wegbrechen.
Die zuletzt stark gestiegenen Infektionszahlen lassen für die Gastronomie in den kommenden kalten Monaten nichts Gutes erahnen. In Europa und Nordamerika falle das Außengeschäft in der Herbst- und Wintersaison weg oder werde zumindest deutlich reduziert, begründet die Rational-Führung ihre Einschätzung. So sei die Belegung der Plätze in den Restaurants beschränkt, es seien umfangreiche Hygienemaßnahmen notwendig, und viele Länder hätten ihre Maßnahmen bereits verschärft oder eine Verschärfung zumindest angekündigt.
Rational-Chef Stadelmann bleibt daher vorsichtig. "In einem normalen wirtschaftlichen Umfeld würden wir ein höheres Umsatzniveau im vierten Quartal erwarten." Doch während Unternehmen sonst üblicherweise kurz vor Jahresende ihre aufgesparten Budgets für Investitionen nutzten, hätten sie ihre Mittel diesmal vielfach eingefroren. Daher seien die Vertriebsziele, die Rational mit seinen Mitarbeitern und Händlern vereinbart hat, in diesem Jahr nicht mehr erreichbar.
Die Rational-Führung setzt nun darauf, dass die Menschen wegen der Pandemie vielleicht nicht mehr so oft im Restaurant essen, sich aber statt dessen etwas liefern lassen oder unterwegs etwas Warmes mitnehmen. "Die Nachfrage bleibt - Ort und Art der Verpflegung ändern sich", sagte Stadelmann.
Angesichts der Krise hatte Rational bereits ab März umfangreiche Kostensenkungen eingeleitet. Viel Geld sparte das Unternehmen durch den Ausfall von Messen sowie weggefallene Kundenbesuche und -veranstaltungen./stw/mne/stk/jha
Quelle: dpa-Afx