LONDON (dpa-AFX) - Wegen Liefersorgen rechnet die britische Regierung mit leichten Verzögerungen bei Impfungen gegen das Coronavirus. "Wir haben einige Versorgungsprobleme, deshalb wird die Auslieferung des Impfstoffs etwas langsamer sein, als wir vielleicht gehofft hatten", sagte Bauminister Robert Jenrick am Donnerstag der BBC.

Er betonte jedoch, dass das Ziel, allen Erwachsenen bis Ende Juli eine erste Impfung anzubieten, nicht gefährdet sei. "Wir werden so schnell wie möglich vorankommen, aber es wird einige Wochen lang nicht so schnell sein, wie wir es uns erhofft hatten", sagte Jenrick.

Der Minister sagte, die Verzögerungen seien den Importen geschuldet. Britischen Medien zufolge gibt es Lieferprobleme in Indien. Am Vortag hatte ein Brief des nationalen Gesundheitsdiensts NHS für Aufsehen gesorgt. Demnach rechnet der NHS vom 29. März an über mehrere Wochen mit einer "signifikanten Reduzierung" der Impfstoffversorgung. Die Impfstoffhersteller Astrazeneca und Pfizer teilten mit, es gebe in Großbritannien keine Engpässe.

Im Vereinigten Königreich haben mehr als 25 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten, rund 48 Prozent der Erwachsenen. Eigenen Angaben zufolge liegt die Regierung damit vor ihrem Zeitplan, der nun aber etwas ins Stocken geraten könnte. Derzeit sind alle über 50-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Zuletzt hatte sich die Regierung optimistisch gezeigt, den über 40-Jährigen bereits Anfang April eine Impfung anzubieten. Dies dürfte sich nun verzögern, auch weil bisher weniger als 2 Millionen Menschen die für den vollständigen Schutz notwendige zweite Dosis erhalten haben./bvi/DP/jha

Quelle: dpa-Afx