Dieser britische Pharmakonzern will kräftig wachsen. Schon im zweiten Halbjahr werden wichtige Nachrichten aus der Produktpipeline erwartet. Lohnt sich jetzt ein Einstieg?
Das Ziel steht: Bis zum Jahr 2030 will Konzernchef Pascal Soriot den Umsatz des britischen Pharmariesen Astrazeneca auf 80 Milliarden Dollar steigern. Im vergangenen Jahr waren es etwas mehr als 54 Milliarden. Astrazeneca ist eine der lukrativsten Investmentchancen der Branche. Das derzeit wichtigste Produkt des Konzerns aus Cambridge ist das Diabetesmedikament Forxiga, das in diesem Jahr über acht Milliarden Dollar umsetzen dürfte. Zum Portfolio gehören Wirkstoffe gegen Krebs, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder auch der Atemwege.
Für alle Pharmakonzerne ist der Produktzyklus die größte Herausforderung. Der Umsatz mit Forxiga dürfte ab dem kommenden Jahr sinken. Die Pipeline mit neuen Kandidaten ist aber gut bestückt.
20 neue Wirkstoffe bis 2030
Im vergangenen Jahr gab Soriot das Ziel aus, bis 2030 insgesamt 20 neue Wirkstoffe auf den Markt zu bringen. Für das zweite Halbjahr 2025 erwarten Analysten mehrere wichtige Nachrichten aus der Pipeline. Ein Hoffnungsträger, der bereits jetzt Einnahmen bringt, ist das Krebsmedikament Enhertu. Der Wirkstoff dürfte im kommenden Jahr die Umsatzschwelle von einer Milliarde Dollar überschreiten. Die Aktie hat zuletzt unter Sonderfaktoren gelitten. In China gibt es staatliche Ermittlungen gegen Angestellte von Astrazeneca, bei denen es unter anderem um Rückerstattungen von Versicherungen geht. Das finanzielle Risiko für den Konzern dürfte sich aber in Grenzen halten.
Astrazeneca ein Pharma-Favorit trotz Risiken?
Schwerer wiegen Pläne der Trump- Regierung, die Preise für Medikamente zu drücken. Astrazeneca erzielte zuletzt rund 40 Prozent des Umsatzes in den Vereinigten Staaten. Das Verhältnis zur Politik verbessern könnten Investitionen. In Peking will Astrazeneca 2,5 Milliarden Dollar in ein neues Forschungszentrum stecken. Mit dem chinesischen Partner CSPC haben die Briten eine Allianz geschlossen, bei der es unter anderem um Therapien zur Behandlung von Immunerkrankungen geht. Auch in den USA will Astrazeneca verstärkt investieren.
Nahezu alle Pharma-Aktien haben zuletzt gelitten. Das dürfte im Fall von Astrazeneca eine Chance sein. Der Konsens sieht den Umsatz 2030 bei 74 Milliarden, was Raum lässt für positive Überraschungen. Angesichts der Pipeline bleibt die Aktie ein Topwert im Sektor.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (26/25), die Sie hier finden.
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