DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der deutsche Modeindustrieverband GermanFashion erwartet wegen des Ukraine-Krieges einen Zusammenbruch des Russland-Geschäfts. "Die Geschäftsbeziehungen mit Russland kommen zum Erliegen", prognostizierte am Donnerstag der Präsident des Verbandes, Gerd Oliver Seidensticker. Gründe dafür seien die Einschränkungen im internationalen Zahlungsverkehr und die Tatsache, dass eine Kreditversicherung für die Lieferungen nicht mehr möglich sein werde.
Im vergangenen Jahr hatten sich die Textilexporte aus Deutschland nach Russland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes noch auf rund 380 Millionen Euro summiert. Auf der Rangliste der wichtigsten Exportländer lag Russland damit allerdings nur an 13. Stelle.
Insgesamt brachte 2021 für die deutschen Bekleidungshersteller nach den deutlichen Umsatzrückgängen im ersten Corona-Jahr wieder ein wenig Besserung. "Wir können für das gesamte Jahr 2021 ein leichtes Umsatzplus von 3 Prozent vermelden. Dies ist angesichts der herben Verluste im vorangegangenen Jahr sicherlich ein gutes Zeichen, doch das Vorjahresniveau von 2019 ist noch nicht wieder erreicht", sagte Seidensticker. Erfreulich sei, dass der Exportmotor wieder angesprungen sei. Die wichtigsten Abnehmerländer für Textilien aus Deutschland sind weiterhin die Schweiz, Polen und Österreich.
"Abgesehen von der dramatischen und ungewissen Lage in Russland und der Ukraine gehen die deutschen Hersteller mit vorsichtigem Optimismus ins Jahr 2022 und hoffen, gegen Ende dieses Jahres das Niveau von 2019 wieder erreichen zu können", sagte Seidensticker./rea/DP/eas
Quelle: dpa-Afx