DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Adva will den Kauf durch Adtran mit einem Zugeständnis sicherstellen. Als Entgegenkommen an das Bundeswirtschaftsministerium plane der Telekommunikationsausrüster, sicherheitsrelevante Bestandteile des Unternehmens in eine Tochtergesellschaft auszugründen, die nicht von der Übernahme betroffen sei, sagte ein Konzernsprecher dem "Handelsblatt" laut einer am Dienstag veröffentlichten Vorabmeldung. Am Vortag war die Übernahme des Elektronikunternehmens Siltronic durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers an einer nicht erteilten Genehmigung der Behörde gescheitert.
Wie dort prüft auch bei Adva das Ministerium den Übernahmewunsch des US-Glasfaserspezialisten. Grundlage für beides ist die Außenwirtschaftsverordnung. Mit einem Ergebnis der Prüfung sei im Sommer zu rechnen, sagte der Sprecher der Zeitung. Das Ministerium habe eine Stellungnahme abgelehnt.
Adva sitzt in München und stellt unter anderem Komponenten für den neuesten Mobilfunkstandard 5G her. Die Firma fällt in den Bereich der 17 Hoch- und Zukunftstechnologiesektoren, auf die die Verordnung zuletzt erweitert wurde.
Der Übernahme von Adva durch Adtran dürfte zumindest an der Börse nichts mehr im Weg stehen. Der US-Konzern Adtran hat sich mit der gesenkten Annahmeschwelle für die Übernahme den Erfolg gesichert. Zum Ende der Annahmefrist am 26. Januar hätten Inhaber die Offerte für mehr als 60 Prozent der Aktien angenommen, teilte Adva vor dem Wochenende mit. Adtran hatte die ursprüngliche Annahmeschwelle von 70 Prozent vor wenigen Wochen auf 60 Prozent gesenkt. Das Geschäft hat ein Volumen von mehr als 700 Millionen Euro./he
Quelle: dpa-Afx