MESEBERG (dpa-AFX) - Bundesagrarminister Cem Özdemir dringt auf eine bessere digitale Anbindung auch in dünner besiedelten Regionen Deutschlands. Dies sei "die Gretchenfrage für den ländlichen Raum", sagte der Grünen-Politiker am Montag am Rande einer Kabinettsklausur im brandenburgischen Meseberg. "Wenn wir wollen, dass ländliche Räume konkurrenzfähig sind, dass Menschen dort bleiben, dann ist das der entscheidende Hebel." Derzeit gebe es aber "leider noch zu viele weiße Flecken" in der Mobilfunkversorgung und immer noch kein flächendeckendes Glasfasernetz. Deshalb bemühe sich die Regierung wie auch im Koalitionsvertrag vorgesehen um einen verstärkten Ausbau.
Özdemir hob das große Potenzial für die Digitalisierung auf dem Land hervor - etwa wenn Kühe selbstständig zum Melkroboter gehen oder Bäckereien künstliche Intelligenz für Wetterprognosen nutzen könnten, um bei Grillwetter mehr Baguettes herzustellen. Die Digitalisierung bringe "nahezu endlose Möglichkeiten" für mehr Tier- und Naturschutz, aber auch wirtschaftliche Perspektiven für Landwirte. Özdemir wies auf verschiedene Förderprogramme und Modellprojekte hin. Im Blick stünden beispielsweise auch Gemeinschaftsbüros (Co-Working-Spaces), damit Menschen vor Ort arbeiten könnten, statt zu pendeln./sam/tam/hoe/DP/stw
Quelle: dpa-Afx