AMSTERDAM (dpa-AFX) - China hat nach Berichten von niederländischen Medien illegale Polizeibüros in Amsterdam und Rotterdam eingerichtet. Es gebe Hinweise, dass die chinesischen Behörden unter dem Deckmantel von "Servicecentern" Druck auf geflüchtete Dissidenten ausübten, berichten der TV-Sender RTL Nieuws und die Investigativ-Plattform Follow the Money am Mittwoch. Solche Polizeibüros soll China den Berichten zufolge in mehreren Ländern unterhalten.

Das Büro in Amsterdam soll den Medien zufolge bereits 2018 eröffnet worden sein, in Rotterdam befinde sich seit Anfang 2022 in einer unscheinbaren Wohnung eine solche Außenstelle der chinesischen Polizei. Die niederländischen Behörden seien darüber nicht informiert worden.

Die Medien zitieren außerdem staatliche chinesische Websites, nach denen diese Büros als "Servicestations" umschrieben werden, in denen im Ausland wohnende Chinesen zum Beispiel ihre Führerscheine verlängern könnte. Aber die Büros sollten auch chinesische Polizeiarbeit im Ausland ermöglichen und Informationen sammeln.

Ein geflüchteter Dissident sagte dem TV-Sender, dass er von einem Mitarbeiter des Büros in Rotterdam angerufen worden sei. Er sei aufgefordert worden, nach China zurückzukehren und "meine Probleme zu lösen"..."auch sagte er, dass ich an meine Eltern denken müsse"./ab/DP/ngu

Quelle: dpa-Afx