WIEN/KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Die stark in Osteuropa vertretene österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) prüft wegen des Krieges Russlands gegen die Ukraine alle Optionen für ihr Russland-Geschäft. "Bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland" sei alles denkbar, sagte Konzernchef Johann Strobl laut einer Mitteilung vom Donnerstag. "Diese noch nie dagewesene Situation veranlasst die RBI, ihre Position in Russland zu überdenken."
Die RBI und ihre Töchter würden weiterhin "in Übereinstimmung mit den lokalen und internationalen Sanktionsgesetzen" agieren. Zudem wies die Bank darauf hin, dass die Töchter eigenfinanziert und gut kapitalisiert seien.
Die RBI ist in Russland stark investiert. Das Geschäft in dem Land machte zuletzt fast ein Drittel des Nettogewinns der Gruppe aus. 2,4 Milliarden Euro an Eigenkapital stecken in der Tochter, das Kreditvolumen liegt bei 11,6 Milliarden Euro. Das Gesamtexposure liegt bei 22,9 Milliarden Euro.
Die zuletzt wegen des Ukraine-Krieges arg gebeutelten Aktien fielen am Donnerstagvormittag um 2,7 Prozent auf 14 Euro. Vor Kriegsausbruch am 24. Februar hatten die noch um die 28 Euro gekostet, waren dann aber bis auf gut 10 Euro eingebrochen./bel/itz/APA/mis
Quelle: dpa-Afx