ROM (dpa-AFX) - Nach dem Export-Stopp für Corona-Impfstoffe des Herstellers Astrazeneca hat Italien betont, dass das von Rom erwirkte Verbot dem Gesundheitsschutz dienen soll und keine Attacke gegen Australien sei. "Das Ganze ist kein feindseliger Akt Italiens gegen Australien", schrieb Außenminister Luigi Di Maio am Donnerstagabend auf Facebook. Das Verbot sei Teil einer am 30. Januar in Europa beschlossenen Export-Kontrollregelung.
Die Verzögerungen bei der Verteilung der Impfstoffe in der Europäischen Union (EU) seien "nicht akzeptabel", unterstrich Di Maio. "Und wir erwarten, dass sich die von uns bezogene Position positiv auf die europäische Impfkampagne auswirkt."
Am Donnerstag war in Brüssel bekannt geworden, dass Italien die Lieferung von 250 000 Dosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca an Australien verhindert hat. Damit wurde erstmals die Corona-Impfstoff-Ausfuhr aus der EU in einen Drittstaat gestoppt. Die Exportkontrollen richten sich besonders gegen Hersteller, die ihre EU-Lieferpflichten nicht erfüllen.
Der Fünf-Sterne-Politiker Di Maio erläuterte, dass man am 24. Februar den Antrag von Astrazeneca zur Lieferung nach Australien erhalten habe. Rom habe "die Bremse gezogen". Gründe seien, dass Australien nicht als stark betroffen von der Pandemie gelte. In der EU dagegen herrsche Impfstoff-Mangel: "250 000 Dosen, das ist viel", schrieb er./pky/DP/jha
Quelle: dpa-Afx