LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Covestro
Der geringe Preisabschlag der neuen Aktien zum Schlusskurs vom Dienstag ist in den Augen des Analysten Markus Mayer von der Baader Bank ein positives Signal. Es zeuge vom Interesse der Anleger an der Investmentstory.
Die Covestro-Aktien legten am Mittwochvormittag als Favorit im Dax um 1,67 Prozent auf 44,99 Euro zu. Das ist nach einer Kapitalerhöhung eher selten, da die Ausgabe neuer Aktien die Beteiligung der Altanleger am Gewinn verwässert, in diesem Fall um rund sechs Prozent. Nach Bekanntgabe der Übernahme der DSM-Teile war der Covestro-Kurs zunächst abgerutscht. Inzwischen hat die Aktie diese Verluste aber wieder wettgemacht.
Analysten loben den 1,6 Milliarden Euro teuren Zukauf des DSM-Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM). Der Schritt soll die kleinste Sparte CAS stärken, die Vorprodukte für Lacke, Klebstoffe und Spezialprodukte herstellt. Das Management sei gewillt, das Produktportfolio breiter aufzustellen, erklärte Experte Christian Faitz vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux. Das führe zu stabileren Gewinnen.
So hatten die Gewinne des Konzerns in den vergangenen Jahren stark geschwankt. Nach einem Preisboom ging es abwärts, da die Konkurrenz zunahm, die wichtige Autobranche schwächelte und letztlich die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft in die Krise riss. Die weichen und harten Kunststoffe von Covestro werden etwa in Autositzen, Matratzen und Elektronikgehäusen, aber auch zur Dämmung in der Bauindustrie verwendet.
Zuletzt lief es aber schon wieder besser für den Leverkusener Dax-Konzern. Konzernchef Markus Steilemann stellte vor wenigen Tagen für das dritte Quartal einen überraschend hohen Gewinn in Aussicht und hob zudem die Prognose für 2020 an. Analysten sind mittlerweile überzeugt, dass Covestro das Schlimmste hinter sich hat. Investoren teilen diese Einschätzung offenbar. Seit dem Corona-Crashtief Mitte März hat sich der Aktienkurs fast verdoppelt./mis/stw/fba
Quelle: dpa-Afx