FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Mit flächendeckenden Warnstreiks bei der Postbank hat die Gewerkschaft Verdi am Freitag den Druck vor der dritten Tarif-Verhandlungsrunde erhöht. "Es ist von einer sehr, sehr hohen Streikbeteiligung auszugehen", sagte eine Verdi-Sprecherin in Berlin. Nach Erkenntnissen von Roman Eberle von Verdi Südwestfalen war beispielsweise in Nordrhein-Westfalen eine große Mehrheit der Postbank-Filialen geschlossen.

Aufgerufen zu Ausständen waren Beschäftigte bundesweit in allen rund 700 Filialen, den Callcentern der Postbank sowie an den Postbank-Standorten. In den Filialen und den Callcentern des zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Instituts sollen die Aktionen am Samstag fortgesetzt werden. In der Verwaltung wird an Samstagen nicht gearbeitet. In der Vergangenheit hatte es bereits in Teilen des Unternehmens Arbeitskampfmaßnahmen gegeben.

Die Deutsche Bank erklärte, die Callcenter seien auch während der Arbeitskampfmaßnahmen grundsätzlich erreichbar. Man tue zudem alles, um die Auswirkungen der Warnstreiks auf die Kundinnen und Kunden der Postbank so gering wie möglich zu halten.

Verdi hatte das bisherige Angebot der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen als "inakzeptabel" zurückgewiesen. Die Gehaltssteigerungen von 2,8 Prozent ab Oktober 2022 und 2,1 Prozent im Jahr 2024 mit neun Nullmonaten und einer Laufzeit von 36 Monaten bedeuteten weniger als 1 Prozent Lohnerhöhung bei einer zu erwartenden Inflation für das Jahr 2022 von mehr als 5 Prozent.

Verdi fordert für etwa 15 000 Postbank-Mitarbeiter sechs Prozent mehr Geld sowie eine Corona-Prämie von bis zu 1500 Euro. Zudem will die Gewerkschaft festschreiben, dass die Beschäftigten bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Die Gewerkschaft strebt eine Laufzeit des neuen Tarifvertrages von zwölf Monaten an. Die dritte Verhandlungsrunde ist für kommenden Dienstag (22.3) angesetzt./mar/DP/stw

Quelle: dpa-Afx