MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim
Es gebe klare Anzeichen für wachsende Zuversicht in der Branche, sagte CTS-Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg laut einer Mitteilung vom Donnerstag in München. So steige aktuell die Zahl der für 2022 geplanten Veranstaltungen kontinuierlich. "Wir gehen zudem davon aus, dass auch die Festivals und großen Open Airs ab dem zweiten Quartal nach zwei Jahren Zwangspause wieder stattfinden."
Das würde dem Ticketverkäufer deutlichen Schub geben, nachdem Events, Konzerte und Massenpartys in der Pandemie wegen der staatlichen Corona-Maßnahmen abgeblasen werden mussten. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr will der Vorstand dennoch nicht wagen. Auch wenn das Management "zuversichtlich" sei, machten die bestehenden Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie und der geopolitischen Situation ein genaues Bild unmöglich, hieß es zur Begründung.
Im vergangenen Jahr hatte sich CTS merklich von der Corona-Krise erholt. Der Mitteilung zufolge kletterte der Konzernumsatz 2021 im Vergleich zu dem stark von Pandemie-Maßnahmen betroffenen Vorjahr um fast 60 Prozent auf knapp 408 Millionen Euro. Nach roten Zahlen 2020 verbuchte das Unternehmen unter dem Strich nun einen Gewinn von rund 88 Millionen Euro. Bei beiden Kennziffern entwickelte sich CTS Eventim weitaus besser als von Analysten erwartet.
Dabei lief das Geschäft mit Ticketverkäufen deutlich besser als der Bereich Live Entertainment. Insgesamt hatte das Management den Vertrieb von Eintrittskarten im vergangenen Jahr deutlich vorangetrieben. So wollen die Münchener mit eventim.com den nordamerikanischen Ticketing-Markt aufwirbeln.
Das Ziel ist, eine "Alternative zu den derzeit dominierenden Anbietern in den Vereinigten Staaten und Kanada" zu werden. CTS Eventim macht sich große Hoffnungen und spricht von einem "hochattraktiven" Markt. Im Bereich Live Entertainment expandierte das Unternehmen inzwischen nach Asien, wo die neue Geschäftseinheit Eventim Live Asia in fast einem Dutzend Länder in Fernost Veranstaltungen durchführen will.
Vom Vorkrisenniveau ist CTS Eventim aber noch weit entfernt. Und auch ohne satte Unterstützung vom Staat hätte das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) anders ausgesehen, das im vergangenen Jahr bei 208 Millionen Euro lag nach minus 2,9 Millionen Euro 2020.
Zwar profitierte CTS nach eigenen Angaben auch von effizient gemanagten Kosten, allerdings griff die Bundesregierung dem Unternehmen auch mit rund 157 Millionen Euro an Corona-Hilfen unter die Arme./ngu/tav/mis
Quelle: dpa-Afx