BERLIN (dpa-AFX) - Der Essensauslieferer Delivery Hero
Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies sieht die wahrscheinliche Bedingung der Koreaner für eine Genehmigung des geplanten Gemeinschaftsunternehmens mit dem Konkurrenten Woowa als negative Überraschung. Sie gehe deutlich weiter als gedacht, allerdings sei das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Die Erstellung des vertraulichen Prüfungsberichts sei ein Zwischenschritt vor den Anhörungen und einer endgültigen Entscheidung der koreanischen Kartellbehörde KFTC, erklärte Delivery Hero. Es sei ungewiss, ob die KFTC der vorgeschlagenen Forderung zur Veräußerung von Yogiyo folge oder andere Maßnahmen verlangen werde. Das geplante Join Venture mit Sitz in Singapur soll von Woowa-Gründer Bongjin Kim geleitet werden, der dann auch für das gesamte Geschäft der Delivery Hero in Asien verantworten sein soll.
Delivery Hero hatte Mitte Dezember 2019 mitgeteilt, dass das Unternehmen sich 82 Prozent des südkoreanischen Unternehmens Woowa gesichert habe. Weitere Woowa-Eigner könnten ihre Anteile noch zu gleichen Bedingungen einreichen, dann würde Delivery Hero sogar 88 Prozent an Woowa besitzen, hieß es damals weiter. Die verbleibenden 12 Prozent an Woowa könne Delivery im Laufe von zwei bis vier Jahren gegen Delivery Hero-Aktien erwerben. Alle Anteile an Woowa sollen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Singapur eingebracht werden.
Woowa führte bis dato mit der Marke Baedal Minjok einen der größten Online-Essenslieferservices in Südkorea. Auch in Vietnam ist das koreanische Unternehmen aktiv. In seinem Heimatmarkt kamen die Koreaner im dritten Quartal 2019 - direkt vor der Bekanntgabe - den Angaben zufolge auf ungefähr 100 Millionen Bestellungen./ssc/mne/fba
Quelle: dpa-Afx