SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
Bayer selbst bleibt zuversichtlich, einen Vergleich schließen zu können. Der deutsche Konzern hatte sich eigentlich schon Ende Juni den Befreiungsschlag in der Causa Glyphosat erhofft und einen fast 11 Milliarden US-Dollar (aktuell rund 9,3 Mrd Euro) schweren Deal zur Beilegung des Streits angekündigt. Allerdings hatten dem nicht alle Kläger zugestimmt. Zudem störte sich Bundesrichter Chhabria an dem gesonderten Teil der Vereinbarung, der mögliche künftige Fälle abdeckt.
Angesichts der Skepsis des Richters zog Bayer den Antrag auf Zustimmung zum Umgang mit den möglichen künftigen Fällen zurück. Bayer will drohende künftige Fälle mit vom Tisch haben, um das Glyphosat-Thema ein für alle Mal zu beenden. Der Ansatz bleibe, eine umfassende Lösung zu finden, hatte Bayer-Chef Werner Baumann Anfang August im Zuge der Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Quartal gesagt. Ein neuer Vorschlag werde mit den Repräsentanten künftiger Fälle besprochen, hatte es da geheißen.
Der Druck auf Bayer steige, das Verfahren endlich zu einem Ende zu bringen, hieß es nun von Händlern. Für die Bayer-Aktien ging es bis zum Freitagnachmittag um 2,71 Prozent abwärts auf 55,01 Euro. Das bedeutete einen der letzten Plätze im Dax. Im Juni - kurz vor der Vergleichsankündigung - waren sie noch bis auf 73,63 Euro gestiegen. Bei den Anlegern kamen aber offenbar schnell Zweifel auf, ob es wirklich der lange erhoffte Durchbruch ist: Der Kurs bröckelte beständig ab, seit dem Zwischenhoch um rund 25 Prozent. Für den Dax ging es im gleichen Zeitraum um mehr als drei Prozent nach oben./mis/tav/zb/ag/he
Quelle: dpa-Afx