BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke hat die Prognosen für 2024 gesenkt. Auf Basis aktualisierter Konjunkturprognosen und dem weiteren Fokus auf ausgewogene Margen strebe der Vorstand für 2024 ein Leasingneugeschäft von 3,0 bis 3,2 Milliarden Euro statt rund 3,4 Milliarden an, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Baden-Baden mit. Dies entspreche einem Wachstum von 11 bis 19 Prozent im Vergleich zum Prognosedurchschnitt für 2023.

Das Konzernergebnis dürfte 2024 mit 95 bis 115 Millionen Euro ebenfalls unter der bisherigen Erwartung von rund 120 Millionen Euro bleiben. Die Aktien gerieten am Mittwochabend deutlich unter Druck und büßten nachbörslich rund sieben Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss ein.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 bleibe unverändert bei 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro für das Leasingneugeschäft und für das Konzernergebnis bei 80 bis 90 Millionen Euro, hieß es weiter.

Grenke sieht sich weiter auf Erholungskurs. Im zweiten Quartal legten die operativen Erträge laut Angaben vom Abend im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 11,4 Prozent auf 109,2 Millionen Euro zu. Auch das Konzernergebnis sei deutlich um 17,3 Prozent auf 24,5 Millionen Euro gewachsen. Das Ergebnis je Aktie betrage 0,55 Euro, nach 0,46 Euro ein Jahr zuvor.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Konzernchef Sebastian Hirsch laut Mitteilung. Nach zwei Jahren sei die Corona-Delle im Neugeschäft so gut wie überwunden und das Niveau von 2019 fast wieder erreicht. Im zweiten Quartal legte das Neugeschäft um 9,4 Prozent auf 866,7 Millionen Euro zu. Besonders deutlich wuchs das Leasing-Neugeschäft.

"Zinsen und Inflation haben wir im Griff", betonte Hirsch. Grenke wolle weiter zweistellig wachsen und damit stärker als der Markt und so Marktanteile gewinnen. Allerdings zähle nun in erster Linie profitables und ausgewogenes Geschäft mit soliden Margen, ergänzte Hirsch. Grenke werde zudem in den nächsten zwölf Monaten die Effizienz steigern, und zwar nicht nur durch Digitalisierung, sondern auch mit einem "straffen Kostenmanagement".

Über eine Million laufende Leasingverträge mit einem Volumen von 9,2 Milliarden Euro (VJ: 8,7) sind aus seiner Sicht die Quelle der Erträge in der Zukunft. Gerade die im zweiten Quartal weiter positive Entwicklung der operativen Marge des sogenannten Deckungsbeitrags 2 mit 16,9 Prozent nach 16,7 Prozent im Vorquartal werde sich positiv auf das Konzernergebnis auswirken, hieß es weiter. Anfang Juli hatte der Konzern bereits Eckdaten für das zweite Quartal vorgelegt./jha/he

Quelle: dpa-Afx