KASSEL (dpa-AFX) - Der Düngerkonzern K+S
Mit einem Minus von rund fünf Prozent auf 28,17 Euro waren die Anteilsscheine am Vormittag unter den größten Verlierern im Index der mittelgroßen Werte, dem MDax
Analyst Markus Mayer von der Baader Bank lobt die Entwicklung des operativen Gewinns und des freien Mittelzuflusses zum Jahresstart. Allerdings verwies er in einer Studie auch auf einen geringeren Kaliabsatz als gedacht. Ein Grund sei der Mangel an Stickstoff zu Herstellung von NPK-Mischdüngern, also solchen aus Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Zudem seien die Lagerbestände niedriger gewesen als vor einem Jahr.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz von K+S um fast zwei Drittel auf 1,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Kassel mitteilte. Allerdings ging die verkaufte Menge zurück. Dies sowie gestiegene Energie- und Logistikkosten seien aber durch höhere Verkaufspreise und positive Währungseffekte überkompensiert worden, hieß es. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte mit 524 Millionen Euro mehr als das Vierfache des Vorjahreswertes. Analysten hatten im Durchschnitt etwas weniger erwartet.
Dass der Absatz etwas zurückging, begründet Lohr mit ungünstigem Wetter in den USA und fehlendem Stickstoffdünger in Europa, denn ohne ausreichende Stickstoffdüngung macht auch Kalidünger nur begrenzt Sinn. So hatten einige Stickstoffdünger-Produzenten, wie etwa die norwegische Yara
Für das Gesamtjahr 2022 erwartet K+S weiter ein operatives Ergebnis von 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es knapp eine Milliarde Euro. Der bereinigte freie Mittelzufluss soll 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro erreichen. Dabei sind allerdings unter anderem Kosten für den Kauf von CO2-Zertifikaten für rund 230 Millionen Euro ausgeklammert.
Der Ausblick setzt indes eine laufende Produktion voraus. Mögliche Unterbrechungen, etwa im Falle eines Erdgasembargos gegen oder durch Russland, sind also ausgeklammert. "Wir haben einen Standort an der Werra, der sich energetisch von einer Müllverbrennungsanlage versorgt. Aber im Wesentlichen brauchen wir Energie zur Produktion unserer (...) Produkte", sagte Lohr mit Blick auf die Erdgasversorgung. Das noch neue kanadische Werk Bethune wäre davon indes nicht direkt betroffen./mis/ngu/stk
Quelle: dpa-Afx