VENLO (dpa-AFX) - Die hohe Nachfrage nach seinen Corona-Tests und entsprechenden Analysegeräten hat dem Diagnostik- und Biotechunternehmen Qiagen
Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) stieg um 52 Prozent auf 2,17 Dollar . Unter dem Strich verdiente Qiagen 359,2 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte noch ein Verlust von knapp 42 Millionen Dollar in den Büchern gestanden. Das Schlussquartal war dabei mit einem Umsatzanstieg um mehr als ein Drittel und einem nahezu verfünffachten Gewinn das beste Jahresviertel des gesamten Jahres.
"Während wir uns auf die Lieferung von Covid-19-Lösungen konzentrieren, beobachten wir eine steigende Nachfrage in anderen Bereichen unseres Portfolios", sagte Qiagen-Chef Thierry Bernard laut Mitteilung. In der Pandemie hatte die Nachfrage in einigen Produktbereichen im vergangenen teils erheblich gelitten
Auftrieb verspürte das Unternehmen den eigenen Angaben zufolge zuletzt aber bei Onkologie-Tests, universellen Lösungen für die Gensequenzierungstechnologie NGS und Technologien für die DNA-Probenvorbereitung. Wieder mehr Leben kam auch in die schwächelnden Geschäfte mit Quantiferon, der Umsatz mit dem Tuberkulosetest lag im Schlussquartal aber noch knapp unter dem Vorjahr.
Im neuen Jahr will Qiagen weiter zulegen. An den bereits im Dezember veröffentlichten Zielen für 2021 hält das Unternehmen fest. So stellt Qiagen weiterhin ein Umsatzwachstum um 18 bis 20 Prozent bei einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,42 bis 2,46 Dollar in Aussicht, beides zu konstanten Wechselkursen.
Für das erste Quartal geht das Management von einem Umsatzplus zu konstanten Wechselkursen von mindestens 45 Prozent aus. Das bereinigte EPS soll ebenfalls währungsbereinigt auf einen Wert in der Bandbreite von 0,60 bis 0,62 Dollar zulegen, nach 0,34 Dollar im Vorjahresquartal.
Zu Wochenbeginn waren Spekulationen aufgekommen, dass Qiagen erneut ins Visier eines US-Unternehmens gerückt sein könnte. Nur wenige Monate nach der geplatzten Übernahme durch den US-Konzern Thermo Fisher Scientific soll angeblich der US-Diagnostik-Spezialist Quidel einen Zusammenschluss mit dem MDax-Konzern prüfen. Quidel bietet ebenfalls Tests auf das Corona-Virus an. Ein Qiagen-Sprecher hatte auf Nachfrage die Spekulationen nicht kommentieren wollen. Auch in der Mitteilung zur Jahresbilanz fand sich dazu nichts.
Die geplante milliardenschwere Übernahme durch den US-Laborausrüster Thermo Fisher Scientific war Anfang August an der mangelnden Unterstützung der Qiagen-Aktionäre gescheitert. Das MDax
Qiagen beschäftigte Ende Dezember weltweit rund 5600 Mitarbeiter an mehr als 35 Standorten. Sitz der niederländischen Holdinggesellschaft ist Venlo, das operative Hauptquartier befindet sich in Hilden in Nordrhein-Westfalen./tav/he
Quelle: dpa-Afx