BONN (dpa-AFX) - Damit Reisende auf Autofahrten bessere Handyverbindungen haben, investiert die Deutsche Telekom
Vergleichbare Vereinbarungen strebt die Bundesgesellschaft mit den anderen beiden deutschen Netzbetreibern an - Vodafone
"Wir schalten auf der Autobahn einen Gang hoch", sagte der Technikchef von Telekom Deutschland, Abdu Mudesir. Man werde die letzten Lücken schließen und die Versorgung in den Autobahntunneln verbessern. "Menschen auf Reisen sollen bestmöglich verbunden sein."
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), wertete den Start der Kooperation als "Meilenstein". Mit der flächendeckenden Versorgung des Mobilfunkstandards 5G ließen sich neue Anwendungsfelder im Bereich der autonomen, vernetzten und nachhaltigen Mobilität erschließen. "Wir haben den Anspruch, die Konnektivität an unseren Verkehrswegen deutlich zu verbessern", sagte Luksic. "Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um unsere Innovationskraft zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand in Deutschland zu stärken."
Mit der Vereinbarung geht die Telekom über staatliche Ausbaupflichten hinaus. Eine entsprechende Vorgabe aus der Frequenzauktion 2019 besagt, dass jeder Netzbetreiber alle Autobahnen ab Anfang 2023 mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde abdecken muss. Alle drei Netzbetreiber meldeten der Netzagentur die Einhaltung dieser Pflicht. Derzeit prüft die Aufsichtsbehörde, ob das auch stimmt.
Allerdings gilt die Handynetz-Pflicht laut Auflagenkatalog der Bundesnetzagentur nicht dort, wo ein Ausbau "rechtlich und tatsächlich" nicht möglich ist - etwa weil kein Grundstückseigentümer bereit ist, sein Land als Funkturm-Standort zu vermieten. Auch in Tunneln oder in Naturschutzgebieten ist die Verbindung mitunter schlechter. Autofahrer können also auch zukünftig im Funkloch landen, obwohl die Ausbauauflagen eingehalten wurden.
Und was sagen die Telekom-Konkurrenten? Ein Vodafone-Sprecher betonte, dass man den Netzausbau weiter vorantreiben werde. Hierzu sei Vodafone mit der Autobahn GmbH des Bundes "in einem regelmäßigen und konstruktiven Austausch". Ein Telefónica-Sprecher wies darauf hin, dass das O2-Netz entlang der Autobahnen bereits verbessert worden sei und der Ausbau dort auch künftig weitergehen werde./wdw/DP/mis
Quelle: dpa-Afx