MONTABAUR (dpa-AFX) - Trotz Gegenwinds durch neue Kündigungsrechte hat der Internetkonzern United Internet
Die Papiere des Konzerns verloren als größter Verlierer im MDax am Vormittag rund 3 Prozent. Mit 24,75 Euro erreichte die Aktie ein neues Tief seit dem Jahreswechsel. Auch Aktien von 1&1 notierten mit 16,24 Euro so niedrig wie noch nie im laufenden Jahr. Das entspricht einem Minus von rund 2,2 Prozent zum Vortag. Seit Jahresbeginn summieren sich die Verluste bei 1&1 auf rund 32 Prozent, bei United Internet sind es etwa 29 Prozent.
Dabei gab es sowohl unternehmensseitig als auch aus Sicht von Analysten wenig zu beklagen. Experte Andrew Lee von der US-Bank Goldman Sachs etwa lobte die starke Entwicklung bei 1&1 sowie dem Geschäftskundensegment bei United Internet. Tatsächlich belasteten die neuen gesetzlichen Kündigungsregeln die Kundenentwicklung bei der Tochter. So war die Zahl der Breitband-Anschlüsse deutlich rückläufig.
Automatisch verlängerte Verträge können mittlerweile nach Ablauf der Mindestlaufzeit bereits nach einem Monat und nicht erst nach einem Jahr aufgekündigt werden. Noch gravierender sieht es beim Wettbewerber Vodafone
Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz bei United Internet unterdessen um 4,5 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, während das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 3,5 Prozent auf 655 Millionen Euro zulegte. Umsatz und operativer Gewinn fielen damit in etwa so aus, wie es Experten erwartet hatten. Bei der im SDax
Unter dem Strich verdiente United Internet im ersten Halbjahr mit rund 252 Millionen Euro rund 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bei der Tochter 1&1 sank der Nettogewinn um vier Prozent auf knapp 200 Millionen Euro.
United Internet und 1&1 bestätigten ihre Jahresziele. So soll der Konzernumsatz um rund 3,6 Prozent auf etwa 5,85 Milliarden Euro steigen. Davon sollen rund 1,26 Milliarden Euro als bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) übrig bleiben - also so viel wie auch im Vorjahr. Bei der Tochter soll der Service-Erlös um circa 100 Millionen auf 3,2 Milliarden Euro steigen, was etwa einem Zuwachs von 3,2 Prozent entspräche. Auch bei 1&1 soll das bereinigte Betriebsergebnis stabil bleiben./ngu/jcf/jha/
Quelle: dpa-Afx