WOLFSBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - Bei Volkswagen
VW
Gröger kritisierte dieses Paket. Es enthalte nur "eine mickrige Einmalzahlung und eine sehr spät einsetzende, viel zu kleine Tabellenerhöhung". Die lange Laufzeit über 30 Monate könnte nach seiner Einschätzung dazu führen, dass dies bei wieder steigender Inflation "einen realen Entgeltverlust bedeutet". Er sagte: "Der einzige Fortschritt besteht darin, dass man ein Angebot gemacht hat."
VW-Verhandlungsführer Meiswinkel erklärte hingegen, das vorgestellte Konzept gebe den Beschäftigten erst einmal "finanzielle Klarheit". Außerdem sei es für den Autohersteller wichtig, die Balance zu halten zwischen zusätzlichen Kosten einerseits und den Belastungen durch eine mögliche dritte Corona-Welle sowie Produktionsausfällen wegen der Lieferengpässe bei Halbleitern auf der anderen Seite. "Wir wollen eine Tarifeinigung, die den Interessen unserer Beschäftigten und des Unternehmens gleichermaßen gerecht wird", betonte er. "Zugleich gibt uns die längere Laufzeit entsprechende Planungssicherheit."
Die IG Metall fordert vier Prozent mehr Geld, eine erweiterte Umwandlung in freie Tage und Lehrstellen-Zusagen. "Bei der Frage der Ausbildung ist VW eher im Vagen geblieben", meinte Gröger. Das Management erklärte hierzu, man habe sich "darauf verständigt, die konstruktiven Gespräche der Arbeitsgruppe fortzusetzen".
Beim Thema Arbeitszeit-Umwandlung für alle IG-Metall-Mitglieder gab sich die Gewerkschaft enttäuscht, weil die Gegenseite "keinen Veränderungsbedarf" sehe. VW will dies weiterhin nur "Beschäftigten mit besonders belastenden Arbeits- und Lebenssituationen" anbieten.
In den vergangenen Wochen war es nicht nur im parallel laufenden Tarifstreit der gesamten Metall- und Elektroindustrie, sondern auch bei VW zu Warnstreiks gekommen. Laut Gewerkschaft beteiligten sich bisher Zehntausende Beschäftigte. Sie beendeten ihre Schichten meist früher oder begannen später. Gröger sieht die Fortsetzung nun als "logische Konsequenz", das Entgegenkommen durch VW sei zu gering./jap/DP/fba
Quelle: dpa-Afx