FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem verpatzten Jahresauftakt bleibt der deutsche Aktienmarkt auch am Donnerstag angezählt. Die unverändert restriktive Haltung der US-Notenbank Fed könnte eine durchgreifende Erholung der Kurse verhindern. Nach dem größten Tagesverlust des Dax seit Oktober am Vortag zeigte sich der deutsche Leitindex am Morgen aber immerhin leicht erholt um 0,3 Prozent auf 16 583 Punkte.

Die Fed will die restriktive Haltung so lange beibehalten, bis die Inflation eindeutig und nachhaltig zurückgeht. Das ging aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung hervor. Die US-Börsen gaben daraufhin weiter nach, die großen Indizes Dow Jones Industrial und Nasdaq 100 schlossen nur knapp über ihren Tagestiefständen.

Indizien für den Spielraum für Zinssenkungen in der Eurozone könnten am Donnerstag die Verbraucherpreise aus Deutschland liefern. In den USA könnten Impulse am Tag vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht von Jobdaten des Dienstleisters ADP kommen.

Der MDax der 50 mittelgroßen Börsentitel gab am Donnerstagmorgen um 0,3 Prozent nach auf 26 162 Zähler. Die Kursverluste von Evotec, Aixtron und Puma zogen den MDax ins Minus. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich etwas fester.

Vorsichtige Aussagen des Sportmodehändlers JD Sports trübten die Stimmung in der Branche. Adidas büßten am Dax-Ende 3 Prozent ein, Puma-Aktien verloren 2,7 Prozent und Zalando 0,7 Prozent. Die Aktien von JD Sports brachen in London gar um 16 Prozent ein.

Die Vorzugsaktien von Sartorius verloren 1,1 Prozent, belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung der Deutschen Bank.

Für Entsetzen unter Anlegern sorgte der Rücktritt des langjährigen Chefs von Evotec . Werner Lanthaler tritt nach fast 15 Jahren aus persönlichen Gründen vor Ablauf seines Vertrags zurück. Evotec-Aktien brachen daraufhin um fast 18 Prozent ein.

Papiere von Aixtron verloren 6 Prozent, nachdem die Bank UBS die Titel des Herstellers von Chip-Fertigungsanlagen mit "Sell" aufgenommen hat./bek/jha/

Quelle: dpa-Afx