FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt geht angesichts des Ukraine-Kriegs weiter. Der Dax
"Nach einer ersten Phase der Stabilisierung kann sich der deutsche Aktienindex nun nicht mehr der immer weiter eskalierenden Kriegssituation in der Ukraine und der in Gang kommenden Sanktionsspirale entziehen", beschrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets die Situation. An der Börse regiere "die Angst vor den Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen und die Angst vor den Folgen der immer weiter steigenden Energiepreise", fasste Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Lage zusammen.
Auch der Index der mittelgroßen Werte MDax
Der Fall im Dax unter das Vorwochentief dürfte laut Robomarkets-Experte Molnar weitere Verkäufe auslösen. Er verwies auf das inzwischen auf ein Rekordhoch gestiegene Angstbarometer "Fear and Greed". "Das ist vor dem Hintergrund eines laufenden Krieges auf europäischem Boden zunächst nicht erstaunlich. Es könnte aber ein Indiz dafür sein, dass ein Großteil der Investoren bereits nicht mehr im Markt ist, während andere nur sehr vorsichtig agieren, wenn sie bei Aktien zugreifen." Aus technischer Sicht sei nun die Marke von 13 500 Zählern das Ziel.
Unterdessen geht Russland weiter massiv gegen die Ukraine vor. Aus mehreren ukrainischen Städten wurden in der Nacht Angriffe russischer Truppen und Kämpfe gemeldet. US-Präsident Joe Biden kündigte die Schließung des amerikanischen Luftraums für russische Flugzeuge an. Er beschwor einen harten Kurs gegen Russlands Aggression und Präsident Wladimir Putin.
Die Flucht der Anleger aus Aktien hatte zuletzt zu kräftig steigenden Kursen an den Anleihemärkten geführt. Auch Öl ist gefragt, was die ohnehin hohen Energiepreise weiter antreibt. Dies könnte noch größere Kreise ziehen und die ohnehin bereits durch Lieferkettenprobleme weltweit angespannte Lage der Unternehmen weiter verschärfen.
An den Börsen gerieten immer mehr Branchen unter Druck, während Rüstungskonzerne dank der geplanten milliardenschweren Aufrüstung der Bundeswehr massiv zulegten. Im MDax kletterten Rheinmetall
Mit Blick auf die Einzelwerte im Dax führten am Morgen einige Corona-Profiteure. Hellofresh
In den hinteren Börsenreihen brachen SMA Solar
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Quelle: dpa-Afx