FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer bislang starken Börsenwoche hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag einen verhaltenen Start hingelegt. Der Dax notierte im frühen Handel 0,03 Prozent höher bei 13 194,13 Punkten. Der MDax büßte 0,15 Prozent auf 27 818,54 Punkte ein. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um 0,2 Prozent auf rund 3350 Zähler.

Seit Montag beläuft sich der Gewinn des Dax auf mehr als drei Prozent. Staatliche Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und die Hoffnung auf medizinische Erfolge gegen das Coronavirus trieben zuletzt immer wieder stark an. Vorreiter der Aufwärtsbewegung ist weiterhin die US-Technologiebranche. Der technologielastige Nasdaq 100 Index stieg am Vorabend auf ein weiteres Rekordhoch.

Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets sprach von einer "Euphoriephase", die die Aktienmärkte anfällig für eine Korrektur mache. "Und sollten die Technologiewerte in eine Korrektur übergehen, droht eine mögliche Sippenhaft für den breiten Markt".

Am diesem Donnerstag beginnt das jährliche Treffen der weltweit wichtigsten Zentralbanker, das wegen der Corona-Pandemie erstmals online stattfindet. Beobachter erwarten, dass die US-Notenbank Fed künftig keine konkrete Inflationsrate mehr anstrebt, sondern einen Durchschnittswert. Dies könnte eine noch längere Phase extrem niedriger US-Zinsen nach sich ziehen. Die US-Zinsen sind ein zentraler Einflussfaktor für das Geschehen an den globalen Finanzmärkten.

Die seit dieser Woche im Dax enthaltenen Aktien von Delivery Hero fielen um 1 Prozent und waren damit das Schlusslicht im Leitindex. Der Essenslieferdienst bezahlte den Bestellrekord während der Corona-Pandemie mit tiefroten Zahlen. Dennoch setzt der Lieferdienst seine Einkaufstour in der Welt fort und übernimmt den Online-Lebensmittel-Marktplatz Instashop aus Dubai.

Eine negative Analystenstudie zu Aroundtown beförderte die Aktien des Luxemburger Gewerbeimmobilien-Spezialisten um 4,6 Prozent abwärts an das MDax-Ende. Die britische Investmentbank Barclays stufte die Papiere von Aroundtown von "Overweight" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel auf 4,60 Euro. Eine auf den ersten Blick günstige Bewertung allein reiche nicht aus, zu berücksichtigen sei bei dem Immobilienkonzern auch der hohe Einsatz an Fremdkapital, monierte Analyst Paul May.

Die Optikerkette Fielmann will in den kommenden zwölf Monaten mit einer Übernahme in einen neuen Markt eintreten. Zudem veröffentlichte das Unternehmen seine endgültigen Halbjahreszahlen, die keine größeren Überraschungen bereithielten. Auch der Jahresausblick wurde bestätigt. Die Fielmann-Aktien stiegen um 0,2 Prozent.

Der Immobilienentwickler Instone will mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld zur Finanzierung zusätzlicher Grundstücksinvestitionen einsammeln. Die Papiere verloren als schwächster SDax-Wert 2,6 Prozent./edh/mis

Quelle: dpa-Afx