FRANKFURT (dpa-AFX) - Ungeachtet enttäuschender Industriedaten hat der Dax
"Gemessen an den Auftragseingängen müsste die Produktion jetzt unter Volldampf stehen", konstatierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Doch die Daten zeigen ein anderes Bild: Die Produktion der deutschen Industrie im Mai sank verglichen mit dem Monat April um 0,3 Prozent, während Analysten einen Zuwachs von im Schnitt 0,5 Prozent erwartet hatten.
Grund ist allerdings vor allem der Materialmangel, der für sich genommen kein Grund zur Besorgnis sei, so Gitzel. Sorgen könnten dagegen Folgeeffekte bereiten, denn der Materialmangel habe auch Auswirkungen auf den Auftragseingang. "Können Waren nicht geliefert werden, verzichtet so manches Unternehmen auf eine Bestellung." Zudem dürften die wegen der Engpässe gestiegenen Preise die Bestellungen schmälern, weshalb das Gesamtpaket für die Wirtschaftsentwicklung dann durchaus noch zu einer ernstzunehmenden Gefahr werden könnte.
An diesem Abend rückt vor allem das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank (Fed) in den Fokus, um besser einschätzen zu können, wie weit die Fed von einer Zinswende entfernt ist. US-Notenbank-Präsident Jerome Powell hatte vor drei Wochen die Märkte mit schärferen Tönen in Richtung einer Zinswende überrascht, die Schärfe kurz danach aber schon wieder etwas herausgenommen. Das Sitzungsprotokoll sollte daher laut Axi-Marktanalyst Milan Cutkovic nun mehr Klarheit darüber bringen, wie einig sich die 18 Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) sind, was den rapiden Anstieg der Inflationsraten und den Zinsausblick betrifft.
Am deutschen Aktienmarkt bewegten an diesem unternehmensseitig insgesamt nachrichtenarmen Tag vor allem Analystenurteile Einzelwerte. BMW
Dagegen gewannen Heidelbergcement
Die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers Adidas
Der Windkraftanlagenbauer Nordex
Quelle: dpa-Afx