FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax startet hoffnungsvoll in den Oktober. Gestützt darauf, dass sich im US-Haushaltsstreit in letzter Sekunde wieder ein vorläufiger Kompromiss gefunden hat, legte der Dax gegen Ende der ersten Handelsstunde 0,31 Prozent auf 15 434,21 Zähler zu. Für den MDax ging es am Montag um 0,70 Prozent auf 26 257,78 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag mit knapp einem halben Prozent im Plus.

Der Dax könnte also auf zuletzt zwei Erholungstage einen dritten Gewinntag folgen lassen. Börsianern zufolge bringt es etwas Erleichterung, dass eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung bis Mitte November vertagt wurde. Demokraten und Republikaner hatten sich am Wochenende auf einen Übergangsetat geeinigt, was am Montag auch an den New Yorker Börsen einen positiven Handelsstart erwarten lässt.

Laut den Experten der ING Bank richten sich die Blicke nun auf Kommentare von US-Notenbankern, die am Montag erwartet werden. Unter anderem werde der Fed-Chef Jerome Powell an einer Diskussionsrunde teilnehmen, in der es neue Eindrücke zur künftigen Geldpolitik geben könne. "Die Zinsaussichten bleiben in den nächsten Wochen das A und O der Märkte", sagte ein Marktbeobachter.

Auch Einkaufsmanagerindizes, die am zu Wochenbeginn auf beiden Seiten des Atlantiks veröffentlicht werden, werden am Markt als relevant bezeichnet. Am Nachmittag richten sich die Blicke vor allem auf den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA, der als Frühindikator von Bedeutung ist für den weiteren geldpolitischen Spielraum der Fed. Der Index sollte nach Einschätzung der LBBW eine gewisse Stimmungsaufhellung zeigen.

Am Brückentag vor dem Tag der Deutschen Einheit blieb die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite dünn. Am ehesten sorgten Analystenkommentare für etwas Bewegung, darunter eine Hochstufung der Ströer -Aktie durch die Barclays-Bank. Außenwerbung in Deutschland sei eines der attraktivsten Werbemodelle im Mediensektor, argumentierte Analyst Julien Roch in seiner Studie für das neue "Overweight"-Votum. Die Aktien zogen um 3,5 Prozent an.

Getoppt wurde dies aber vom Anstieg um fast fünf Prozent bei Sixt . Hier gab es eine Kaufempfehlung der Baader Bank, die Fantasie für eine "Mobilitäts-Wachstumsstory" auslöste. Den jüngsten Rückschlag der Aktien hält Analyst Christian Obst für überzogen. Bis zu einem Viertel hatte der Kurs seit dem August-Hoch eingebüßt - obwohl die Mietwagenpreise in den USA laut Obst noch immer auf einem guten Niveau sind. Er lobte auch, dass Sixt weitaus weniger mit seiner Refinanzierung zu kämpfen habe als Wettbewerber.

Ferner sorgten Kaufempfehlungen von Jefferies bei den Aktien der beiden Lagertechnik-Hersteller Kion und Jungheinrich für ein Plus von 1,2 respektive 4,3 Prozent. Konjunktursorgen hätten dafür gesorgt, dass zuletzt ein zu negatives Szenario eingepreist wurde, schrieb Analyst Lucas Ferhani. Massive Auftragsbestände und höhere Preise verschafften den Unternehmen aber bis ins Jahr 2024 hinein ein Sicherheitspolster.

Die Markterholung zeigte sich ansonsten unter den Aktien, die in der Regel besonders empfindlich auf Zinsperspektiven reagieren. Aktien des Online-Händlers Zalando setzten sich mit einer Erholung um 2,6 Prozent an die Dax-Spitze, gefolgt vom Immobilienkonzern Vonovia mit einem Anstieg um 1,3 Prozent. Im MDax fielen die Aktien von Delivery Hero - konform mit Zalando - mit einem Anstieg um 2,8 Prozent positiv auf./tih/jha/

Quelle: dpa-Afx