FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von US-Notenbank-Chef Jerome Powell neu angefachte Zinsangst belastet zu Wochenbeginn weiter den deutschen Aktienmarkt. Im Schlepptau der international eingetrübten Börsenlage rutschte der Dax
In der zweiten deutschen Börsenliga waren die Verluste etwas geringer, wie der MDax
Am Freitag schon hatte Powell die Märkte mit seinen Aussagen auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole erheblich unter Druck gesetzt. Laut dem Bankhaus Metzler hat er nachdrücklich die Absicht bekräftigt, die Geldpolitik so weit zu straffen, dass die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent sinkt. Dabei habe er eingeräumt, dass dies wahrscheinlich "einige Schmerzen für Haushalte und Unternehmen" bedeutet.
Zuvor hätten einige Marktteilnehmer die Hoffnung gehegt, dass die Fed ihren restriktiven Kurs infolge einer sich abkühlenden Wirtschaft revidieren könnte. "Dem erteilte Powell jedoch eine klare Absage", schrieb der Metzler-Analyst Eugen Keller. Nach Ansicht des Währungshüters spreche die Erfahrung der Vergangenheit eindringlich gegen eine verfrühte geldpolitische Lockerung.
Für wieder steigende Nervosität der Anleger sorgt außerdem der von Russland angekündigte Gas-Stopp. Wegen Wartungsarbeiten soll ab Mittwoch drei Tage lang erneut kein russisches Gas nach Deutschland fließen. Es bleibt die Unsicherheit, ob die zuletzt schon drastisch reduzierten Lieferungen nach dem 2. September wieder aufgenommen werden.
Bei Einzelaktien herrschten im Dax weit verbreitet die roten Vorzeichen, eine positive Ausnahme waren aber die 0,5 Prozent höheren Aktien der VW
Bayer
Ansonsten kamen größere Verlierer aus zinsempfindlichen Branchen, darunter der wachstumsträchtige Technologiesektor, wie die 2,6 Prozent schwächeren Aktien von Infineon
Ferner folgten RWE
Quelle: dpa-Afx