FRANKFURT (dpa-AFX) - Im weiter schwierigen Umfeld hat sich der Dax am Montagvormittag zunächst stabilisiert. In der ersten Handelsstunde legte der deutsche Leitindex um 0,45 Prozent auf 14 753,54 Punkte zu. Vor einer Woche war er mit 14 630 Punkten noch auf den tiefsten Stand seit März gesunken.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen kam am Montagvormittag um 0,82 Prozent auf 23 967,06 Punkte voran. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,5 Prozent nach oben.
Vom hohen Zinsniveau und der Geopolitik mit dem Gaza-Krieg im Zentrum gehen nach wie vor die größten Gefahren für die Aktienmärkte aus. Sichere Häfen wie Gold, das aktuell um die 2000 Dollar pro Unze kostet, sind gefragt. Die Stabilisierung der Aktienkurse stehe angesichts der weiterhin drohenden Gefahr eines Flächenbrands im Nahen Osten auf wackligen Füßen, betonte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets.
Unternehmensseitig ist es zu Beginn einer ereignisreichen Woche mit vielen Quartalsberichten, Notenbankentscheidungen und dem US-Arbeitsmarktbericht noch relativ ruhig. Beim Blick in den Makrodaten-Kalender zieht am Nachmittag die Veröffentlichung der Inflationszahlen aus Deutschland für den Oktober die Aufmerksamkeit auf sich. Aus Spanien kamen zum Thema Inflation bereits positive Nachrichten: Dort zogen die Verbraucherpreise im Oktober weniger stark an als erwartet.
Siemens Energy erholten sich an der Dax-Spitze nochmals um rund zehn Prozent. Vorausgegangen war am vergangenen Donnerstag ein Kurseinbruch von mehr als 35 Prozent nach der Nachricht über Milliardengarantien, die der kriselnde Energietechnikkonzern vom Bund haben will. Siemens-Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser hatte in einem Interview in der "Welt" jedoch betont, dass es bei den Gesprächen mit der Bundesregierung lediglich um Garantien gehe, nicht um eine Geldspritze.
Hinten im Dax verloren Merck KGaA fast fünf Prozent. Einige Analysten senkten für die Titel des Pharma- und Spezialchemiekonzerns ihre Kursziele. Die Erholung im Geschäft mit Halbleiterlösungen verzögere sich, hieß es vom Analysehaus Jefferies.
Auch Umstufungen hinterließen ihre Spuren: So rät bei den Papieren des Triebwerkherstellers MTU die Societe Generale nun zum Kauf, der Kurs legte um 1,3 Prozent. Jenoptik gewannen nach einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Stifel gut fünfeinhalb Prozent. Für die Anteile des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler änderte die UBS ihr Votum auf "Sell", die Titel sackten daraufhin um sechseinhalb Prozent ab.
Die Aktien des Diagnostik-Spezialisten Stratec bauten ihre Kursgewinne vom Freitag aus und stiegen um fast acht Prozent. Im Blick stehen hier Fortschritte bei den Margen. Dies betonte auch Analyst Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking und stufte die Titel auf "Buy" hoch./ajx/mis
Quelle: dpa-Afx