FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat das zweite Börsenhalbjahr nach den klaren Vortagesverlusten mit einer Erholung eingeläutet. Rückenwind kommt von der Wall Street. Dort erreichten der technologielastige Nasdaq-100-Index und der marktbreite S&P 500 am Mittwoch weitere Rekorde.

Der Dax notierte im frühen Handel 1,07 Prozent höher bei 15 696,62 Punkten. In der ersten Jahreshälfte hatte der deutsche Leitindex mit einem Plus von mehr als 13 Prozent eine starke Performance hingelegt. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte stieg am Donnerstagmorgen um 0,72 Prozent auf 34 293,37 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann rund 1,2 Prozent.

"Der erste Handelstag in der zweiten Jahreshälfte hat dann zugleich einige Bewährungsproben parat. So findet die OPEC+ Sitzung statt und es gibt durch den US-Einkaufsmanagerindex zugleich Indikationen für den Konjunkturverlauf in den USA", bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Der Einzelhandel in Deutschland steigerte unterdessen die Umsätze im Mai deutlich und erholte sich vom Dämpfer im Vormonat.

Eine angekündigte Kapitalerhöhung von Nordex verprellte die Anleger des Windkraftanlagen-Herstellers. Die Aktien sackten um mehr als 11 Prozent ab. Nordex will über eine Bezugsrechtsemission knapp 42,7 Millionen neue Aktien für je 13,70 Euro ausgeben. So soll unter anderem künftiges Wachstum finanziert werden. Die überraschende Kapitalerhöhung der Norddeutschen dürfte am Markt nicht gut ankommen, die Bilanz werde allerdings deutlich gestärkt, kommentierte Jefferies-Analyst Constantin Hesse.

Entsetzt reagierten die Anleger auf endgültige Studiendaten zum Corona-Impfstoffkandidaten von Curevac . Auf Tradegate brachen die Papiere um mehr als 15 Prozent ein. Trotz einer Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten von lediglich 48 Prozent wertete Analyst Zhiqiang Shu von der Berenberg Bank den Ausgang der Studie positiv. Zwar scheine Curevac schlechter abgeschnitten zu haben als andere mRNA-Vakzine, die Phase-3-Studie sei allerdings in einem "variantenreichen Umfeld" getestet worden. Die Ergebnisse dürften für eine Zulassung des Kandidaten wohl ausreichen.

Die Anteilsscheine von Fraport gewannen als MDax-Spitzenreiter 2,4 Prozent. Das Analysehaus Stifel stufte die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte das Kursziel von 50 auf 75 Euro. Analyst Johannes Braun erwartet, dass der Flughafenbetreiber bis 2023 die Gebühren am Airport Frankfurt um mindestens 7 Prozent steigert und die Kosten um bis zu 400 Millionen Euro senkt./edh/jha/

Quelle: dpa-Afx