FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit Gewinnen in das Handelsjahr 2022 gestartet. Nach einem bereits freundlichen Jahresausklang notierte der Leitindex Dax erstmals seit Ende November wieder über der Marke von 16 000 Punkten und zog zuletzt um 0,94 Prozent auf 16 034,94 Punkte an. Börsianer setzten darauf, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globale Wirtschaftsleistung in Grenzen halten.

Der Dax hatte bereits in den letzten Tagen des alten Jahres eine Erholungsrally hingelegt. Letztlich verbuchte das Börsenbarometer 2021 mit einem Plus von fast 16 Prozent das dritte Gewinnjahr in Folge.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Montag um 0,84 Prozent auf 35 419,34 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,04 Prozent nach oben.

Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG blieb derweil vorsichtig: "Die Belastungsfaktoren bleiben uns erhalten", schrieb der Experte. Die Omikron-Variante des Coronavirus breite sich weltweit rasant aus. Zwar werde der neuen Mutante ein eher milder Krankheitsverlauf unterstellt, dennoch dürfte sich die Frage aufdrängen, inwieweit sich das Virus auf die Wirtschaftsleistung auswirkt. Mit einem raschen Ende der Lieferkettenprobleme in den kommenden Wochen und Monaten werde nicht gerechnet.

Gleichwohl profitierten zu Jahresbeginn insbesondere Luftfahrtwerte unter anderem von den vorsichtigen Entspannungssignalen mit Blick auf Omikron. Als Antrieb hinzu kamen Kaufempfehlungen der US-Bank Citigroup, welche die Aktien der Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa und des Flughafenbetreibers Fraport um jeweils knapp fünf Prozent in die Höhe schnellen ließen.

Im Dax schafften es die Anteilsscheine von Airbus mit einem Anstieg um rund drei Prozent an die Spitze. Der Flugzeugbauer hatte kurz vor Jahresschluss einen weiteren Großauftrag eingesammelt. Der Flugzeugfinanzierer Aviation Capital Group bestellte 40 Maschinen aus der Modellfamilie A320neo.

Die Papiere von Delivery Hero drehten nach anfänglichen Verlusten schnell ins Plus und zogen zuletzt um knapp zwei Prozent an. Der Berliner Lieferdienst will gegen Ausgabe neuer Aktien die Mehrheit an dem spanischen Konkurrenten Glovo übernehmen.

Das Übernahmeziel sei keine Überraschung, die Dringlichkeit der angekündigten Transaktion aber wohl, schrieb Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Dies deute darauf hin, dass das "Endspiel" der Konsolidierung in der Essenslieferbranche bereits begonnen habe und Delivery Hero sich genau dort platziert habe, wo es sein wollte: auf dem Fahrersitz./la/jha/

Quelle: dpa-Afx