FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Nvidia warten die Anleger im Dax zur Wochenmitte zunächst ab. Mit 17 067,39 Punkten notierte der deutsche Leitindex in der ersten Handelsstunde prozentual kaum verändert. Damit bleibt der Dax komfortabel über der Marke von 17 000 Punkten, die zugleich als Unterstützung dient.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,25 Prozent auf 25 693,57 Punkte nach unten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone pendelte um seinen Vortagesschluss.
Der US-Chiphersteller Nvidia, der nach US-Börsenschluss über die jüngste Geschäftsentwicklung berichtet, gilt als Gradmesser für die in vielen Tech-Werten steckende Fantasie für Künstliche Intelligenz (KI). Für den Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Broker RoboMarktes sind die Nvidia-Zahlen entscheidend dafür, ob der Dax über 17 000 Punkten bleibt oder nicht.
Von den Experten der Dekabank hieß es, Nvidia spiegele wie kein anderes Unternehmen die KI-Phantasie im Technologiesektor wider und entsprechend würden positive oder negative Überraschungen bei den Quartalszahlen die Stimmung in diesem für den Gesamtmarkt entscheidenden Marktsegment insgesamt beeinflussen.
Vor den Nvidia-Zahlen zieht aber zunächst die Geldpolitik die Aufmerksamkeit auf sich - mit dem Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung. Die Details daraus könnten wichtig werden, um die Möglichkeit baldiger Zinssenkungen besser einschätzen zu können. Konjunkturdaten waren zuletzt nicht förderlich für die Annahme, dass dies zeitnah passieren wird.
Im Dax steht Fresenius mit Jahreszahlen im Fokus. Der Gesundheitskonzern und Krankenhausbetreiber rutschte durch die Dekonsolidierung des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) tief in die roten Zahlen. Einem Händler zufolge sind die Gewinnkennziffern für 2023 zwar etwas besser als erwartet, doch der Ausblick auf 2024 enttäusche. Laut Analyst David Adlington von JPMorgan erscheint er aber erneut konservativ. Fresenius gewannen zuletzt an der Dax-Spitze 3,9 Prozent.
Die Anteile des Duftstoff- und Aromenherstellers Symrise gaben um 1,1 Prozent nach und reagierten damit auf eine enttäuschende Prognose des US-Wettbewerbers International Flavors & Fragrances (IFF).
Die Aktien von SMA Solar litten mit minus 5,9 Prozent ebenfalls unter negativen Vorgaben aus den USA. Ein enttäuschender Ausblick des US-Wettbewerbers Solaredge , dessen Papiere im nachbörslichen New Yorker Handel einbrachen, lastete auf dem Kurs des Herstellers von Wechselrichtern.
Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter Compugroup will die Dividende verdoppeln. Dank dieser Aussicht ging es für den Kurs um 1,1 Prozent hoch./ajx/jha/
Quelle: dpa-Afx