FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag seine Gewinne aus dem starken Feiertagshandel vom Vortag etwas ausgebaut. In der ersten Handelsstunde stieg der deutsche Leitindex um 0,23 Prozent auf 14 263 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,15 Prozent auf 29 474 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,4 Prozent vor.

Das Chartbild für den Dax sieht nun wieder freundlicher aus. So hatte das Barometer tags zuvor nach zuletzt zähem Ringen den Abwärtstrend seit Januar geknackt und es zudem über die 50-Tage-Linie geschafft, die Hinweise auf den mittelfristigen Trend gibt. Sein Wochengewinn beläuft sich aktuell auf zwei Prozent. Selbst für den Mai, den Investoren als schwachen Börsenmonat fürchten, zeichnet sich aktuell ein Zuwachs ab.

An der US-Börse hatte sich am Vortag die Erholung fortgesetzt, wobei gerade die Technologiewerte der Nasdaq ihre Kursgewinne nach dem europäischen Handelsende noch ausbauen konnten. Die Anleger begrüßten die Signale der US-Notenbank, die Geldpolitik nicht noch stärker zu straffen als bereits erwartet, hieß es von den Marktbeobachtern der Credit Suisse.

Zudem gab es jüngst einige positive Signale von Einzelhandelsunternehmen wie dem Internetriesen Alibaba, nachdem hier zuletzt die Berichtssaison teils noch für Bedenken hinsichtlich der Konsumlaune gesorgt hatte.

Infineon , Siemens und SAP lagen am Freitag vorne im Dax mit Kursaufschlägen von bis zu 1,4 Prozent. Rheinmetall gewannen im MDax mehr als zwei Prozent.

Zudem bewegten einige Umstufungen die Kurse. Für die Anteile von Henkel etwa ging es um 1,1 Prozent nach unten. Das Analysehaus Jefferies strich die Kaufempfehlung. Nach einer weiteren Warnung biete der Konsumgüterhersteller unter den von ihm beobachteten Werten den schlechtesten Gewinnausblick für 2022, schrieb Analyst Martin Deboo.

Ströer wurde von JPMorgan von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft. Die Aktien des Außenwerbespezialisten fielen um fast vier Prozent. Im aktuell unsicheren Konjunkturumfeld würden Werbebudgets schnell geschröpft, schrieb dazu Analyst Marcus Diebel.

Auf Auto1 blickt der Experte noch vorsichtiger und votiert hier nun mit "Underweight". So steht Auto1 in Diebels Branchentabelle schlecht da: Wenige vorstellbare Übernahmeinteressenten, operative Profitabilität vermutlich erst 2024 und hoher Barmittelverbrauch. Auto1 verloren am Freitag bislang mehr als fünf Prozent./ajx/mis

Quelle: dpa-Afx