FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich zum Handelsstart am Mittwoch kaum vom Fleck bewegt. Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 0,05 Prozent auf 16 696,55 Punkte zu. Vor den wichtigen Inflationsdaten aus den USA an diesem Donnerstag zögern die Anleger mit weiteren Käufen.

Im MDax der mittelgroßen Werte hielt sich die Veränderung mit minus 0,23 Prozent auf 26 262,06 Punkte ebenfalls in Grenzen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um minimale 0,14 Prozent auf 4473,56 Zähler.

Seit seinem Rekordhoch bei knapp über 17 000 Punkten Mitte Dezember schwankt der Dax - abgesehen von einem kurzen Anlauf auf die Bestmarke Anfang Januar - überwiegend zwischen rund 16 500 und 16 800 Punkten.

Der Weg zum Rekord wurde durch Erwartungen an schon baldige Leitzinssenkungen in den USA und schließlich auch in der Eurozone geebnet. Damit verbunden waren Hoffnungen auf eine sanfte Landung der Volkswirtschaften. Doch aus Deutschland kamen am Vortag deutliche Schwächesignale.

Zudem sind seit Jahresbeginn die Zweifel gewachsen, ob die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) tatsächlich zeitnah mit einem Zinssenkungszyklus beginnen werden. Inzwischen wurden die hochfliegenden Erwartungen an die 2024 anstehenden Zinsschritte in den USA angepasst und es wird nur noch mit fünf Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte statt mit sechs gerechnet.

Die Geldpolitik der Fed rückt gleichwohl mit den US-Verbraucherpreisdaten am Donnerstag wieder in den Fokus. Die Teuerung im Dezember dürfte laut Analyst Christoph Balz von der Commerzbank zwar bestätigen, dass der Inflationsdruck tendenziell abnimmt, aber wohl dennoch kein klares Signal senden, dass dies besonders schnell passiert. Entsprechend hoch ist die Unsicherheit.

Unter den Einzelwerten rückten Heidelberg Materials mit plus 1,3 Prozent auf 84,40 Euro unter die Dax-Spitzenwerte und kletterten auf ein neues Hoch seit Mai 2018. Eine Empfehlung der Bank of America gab Auftrieb. Sie bewertet die Aktie des Baustoffherstellers nun mit "Buy" und hob das Kursziel von 78 auf 105 Euro an.

Die Vorzugsaktien von Sartorius indes scheiterten trotz einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC an diesem Morgen an der gleitenden 21-Tage-Linie bei 329,60 Euro, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Der Trend ist zwar aufwärts gerichtet, doch die Linie markiert offensichtlich einen Widerstand. Die Aktie sank um 0,7 Prozent, nachdem sie tags zuvor allerdings Dax-Spitzenwert gewesen war mit plus 2,8 Prozent. Analyst Rajesh Kumar blickt positiv auf das Wachstumspotenzial des Pharma- und Laborzulieferers. Nach einem schwierigen Jahr 2023 ist er auch insgesamt zuversichtlicher für die Biotech-Branche allgemein.

Um 0,4 Prozent ging es im MDax für die Encavis -Aktien nach oben. Der Windpark-Betreiber gab den Erwerb weiterer Windparks am Jahresende 2023 bekannt. Nordex , ein Hersteller von Windkraftanlagen, teilte umfangreiche Aufträge durch den Wind- und Solarparkentwickler UKA im Dezember 2023 mit. Das half den Papieren aber dennoch nicht zu Kursgewinnen, sie verloren 0,5 Prozent.

Redcare Pharmacy gaben nach einem Kommentar von Warburg Research um 3,5 Prozent nach. Zwar untermauerten die am Mittwoch veröffentlichten starken vorläufigen Geschäftszahlen 2023, dass Redcare die am besten positionierte Online-Apotheke in Europa sei und Marktanteile gewinne, gleichwohl sei es mit Blick auf den Aktienkurs Zeit für eine Atempause, schrieb Analyst Michael Heider und strich seine Kaufempfehlung.

Puma als einer der gefragtesten Werte im MDax gewannen unterdessen 1,0 Prozent. Hier senkte zwar Warburg-Analyst Jörg Frey das Kursziel leicht, bekräftigte aber seine Kaufempfehlung. Die zuletzt schlechten Nachrichten aus der Branche in puncto Geschäftsentwicklung träfen Puma weniger als andere Sportwarenhersteller, schrieb er und sieht die Aktien aktuell als Schnäppchen./ck/stk

Quelle: dpa-Afx