FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem Angriff russischer Truppen auf ein ukrainisches Atomkraftwerk geht der Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt am Freitag weiter. Zuvor hatten bereits die asiatischen Märkte massiv nachgegeben. Der Dax
Auch wenn der Brand im größten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine gelöscht und keine erhöhte Strahlenbelastung messbar sei, beschwöre der Vorfall am Markt die Angst vor einer nuklearen Katastrophe, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. "Je länger dieser Krieg dauert, dürften auch die Tage und Wochen mit Minuszeichen an der Frankfurter Börse noch anhalten."
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine in der vergangenen Woche lastet der Krieg schwer auf den Börsenkursen. Der Dax ist inzwischen zurück auf dem Stand vor mehr als einem Jahr. Auch technisch gesehen gibt es laut den Helaba-Experten "kaum noch Hoffnung" für den deutschen Leitindex: Die nächste Unterstützung sei nun am Jahrestief 2021 bei 13 310 Punkten zu finden.
Der MDax
"Immer noch dominieren die Nachrichten aus der Ukraine das Geschehen an den Finanzmärkten", schrieb Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Die russischen Truppen rückten weiter vor, der Westen verhänge weitere Sanktionen und immer mehr westliche Firmen zögen sich aus Russland zurück. "Die Sorge über die Energieversorgung in Europa hält an und die Märkte bleiben entsprechend nervös". Die Ölpreise legten am Freitagmorgen wieder zu, blieben aber deutlich unter den tags zuvor im Zuge der Krise erreichten mehrjährigen Höchstständen.
Auf Unternehmensseite im Dax war die Liste der Gewinner entsprechend kurz. Merck KGaA
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Seit Tagen schon werfen die Anleger wegen des rasanten Ölpreisanstiegs auch die Papiere der Lufthansa
Das anstehende Stühlerücken in der Dax-Familie sorgte für Kursbewegung bei Siemens Energy
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./tav/jha/
Quelle: dpa-Afx