FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Tag des Zinsentscheids der US-Notenbank (Fed) unternimmt der Dax einen weiteren Erholungsversuch. In der ersten Handelsstunde im Xetra-Geschäft gewann der deutsche Leitindex 0,69 Prozent auf 13 396 Punkte. Der MDax stieg um 0,78 Prozent auf 27 555 Zähler. Im Plus lag auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx mit 0,8 Prozent.

Die Frage am Markt lautet, ob die Fed den Leitzins am Abend um 0,50 Prozentpunkte oder gleich um 0,75 Punkte anheben wird. Der für Aktienanleger schlechtere Fall eines größeren Zinsschrittes könnte angesichts der Marktschwäche der vergangenen Tage in den Kursen schon vorweggenommen sein, heißt es bei Experten. Gleichwohl würde bei einem derart aggressiven Vorgehen der Fed gegen den Preisdruck die Wahrscheinlichkeit einer Rezession der größten Volkswirtschaft zunehmen, hieß es am Morgen bei der Postbank.

Für etwas Beruhigung der zuletzt sehr nervösen Märkte sorgte am Mittwoch die Meldung, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vormittag zu einer Sondersitzung zusammenkommen wird, um über die aktuellen Marktbedingungen zu sprechen.

Der Spezialverpackungshersteller für die Pharma- und Kosmetikbranche Gerresheimer hat Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot wegen eines zu niedrigen Preises abgelehnt. Anleger reagierten euphorisch auf die Neuigkeiten, die laut einem Händler neue Fantasie in die Papiere bringen. Der Kurs sprang um fast elf Prozent hoch.

Morphosys gibt die Entwicklung zweier Antikörper-Präparate in neue Hände. Das Biotechunternehmen schließt dazu mit der US-Firma Human Immunology Biosciences (HIBio) eine Lizenzvereinbarung für das Nierenmedikament Felzartamab und die Krebstherapie MOR210. Damit will Morphosys seine Ressourcen auf die Weiterentwicklung wichtigerer Krebsmedikamente konzentrieren. Die Anteile verteuerten sich um fast sechs Prozent.

Die Berenberg Bank stufte MTU von "Hold" auf "Buy" hoch. Die Erholung des globalen Luftverkehrs erscheine robust, trotz einigen Gegenwinds seitens Corona und der Konjunktur, schrieb Analyst Ross Law. Dies stütze die ambitionierten Produktionspläne der Flugzeugindustrie. Law setzt vor allem auf Firmen mit stärkerem Fokus auf Schmalrumpfflugzeuge und empfiehlt deshalb MTU zum Kauf. Die Aktien gewannen 1,7 Prozent.

Gesenkte Prognosen des schwedischen Medizintechnik-Unternehmens Getinge belasteten die Papiere von Drägerwerk , die um mehr als zweieinhalb Prozent nachgaben. Händler verwiesen darauf, dass beide Unternehmen, die zeitweise von der Corona-Pandemie profitierten, mit ihren Medizintechnik-Geräten im Wettbewerb stünden./ajx/stk

Quelle: dpa-Afx