FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank einer Entspannung am Ölmarkt hat der Dax am Freitag einen weiteren Erholungsversuch gestartet. Er folgte der Stabilisierung der US-Börsen am Vortag und legte im frühen Handel um 1,34 Prozent auf 14 266,92 Punkte zu. Auf Wochensicht liegt der deutsche Leitindex damit etwas mehr als ein Prozent im Minus. Der MDax stieg am Morgen um 1,98 Prozent auf 30 996,15 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,49 Prozent auf 3858,60 Punkte.

Laut Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management halfen auch den US-Börsen am Vorabend bereits vor allem die sinkenden Ölpreise. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte am Vortag weitere 120 Millionen Barrel an Rohölreserven freigegeben, um die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten zu mildern.

Zudem gehen die Anleger laut Innes recht zuversichtlich in die kommende Woche startende Berichtssaison zum ersten Quartal. Wie üblich werden Banken die ersten sein, die ihre Zahlen vorlegen, und angesichts der Zinswende in den USA herrsche für diese Branche Optimismus. Insgesamt bleibe die Lage am Markt aber vor dem Hintergrund von Inflation und Rezessionssorgen schwierig, so der Marktexperte.

Am deutschen Markt gab es nur wenig Kursbewegendes. Im Dax war die Aktie der Deutschen Bank Favorit mit plus 3,4 Prozent, im MDax gewann das Commerzbank -Papier 2,6 Prozent.

Die T-Aktie ex Dividende von 0,64 Euro gehandelt, weshalb sie - allerdings nur rein optisch - Schlusslicht war. Am Vortag wurde außerdem der Vorstandschef der Deutschen Post , Frank Appel, zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Telekom gewählt. Bei der Deutschen Post dagegen begann der Aktienrückkauf. Die Aktie stieg um 2,0 Prozent.

Übernahmespekulationen katapultierten Scout24 um etwas mehr als 15 Prozent nach oben auf das höchste Niveau seit Januar. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Verweis auf Marktbeobachter von "Dealreporter", dass die Investoren Hellman & Friedman, EQT und Permira ein Auge auf den Online-Immobilienmarktplatz geworfen hätten und ein Gebot erwägen. Auch Cinven und CVC seien interessiert, hieß es. "Dealreporter" habe seine Informationen aus Investorenkreisen.

CTS Eventim zogen um knapp 8 Prozent an und profitierten von einer Hochstufung auf "Buy" durch die Privatbank Berenberg und ein von 70 auf 80 Euro angehobenes Kursziel. Der Tickethändler und Veranstalter gehe nach der Pandemie auf "Comeback Tour", schrieb Analyst Gerhard Orgonas.

Eine "Overweight"-Empfehlung von JPMorgan verhalf zudem den Papieren von K+S an dritter Stelle im MDax zu einem Plus von 7,8 Prozent, womit sich der Kurs seit Jahresbeginn inzwischen mehr als verdoppelt hat. Analyst Chetan Udeshi sieht weiter viel Potenzial für die Anteile des Düngemittel-Herstellers. Massive Versorgungsprobleme und hohe Energiepreise im guten Agrarumfeld bedeuteten sehr positive Bedingungen für die Branche 2022 und wohl auch 2023, begründete der Experte sein um gleich zwei Stufen hochgesetztes Anlageurteil./ck/jha/

Quelle: dpa-Afx