FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Auftakt in die verkürzte Handelswoche vor Ostern tut sich der Dax mit einer Stabilisierung nach den Gewinnen vom Freitag schwer. In der ersten Handelsstunde am Montag sank der deutsche Leitindex um 1,01 Prozent auf 14 140 Punkte. Die runde Marke von 14 000 Punkten hat Bestand. Der Abwärtstrend, so schreiben die Charttechnik-Analysten der HSBC, bleibe aber vorherrschend.
Der MDax gab im frühen Handel um 0,96 Prozent auf 30 534 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,9 Prozent tiefer.
Vor allem die Technologiewerte waren im US-Handel am Freitag wieder unter Verkaufsdruck geraten. Die Straffung der Geldpolitik dämpfe weiter die Risikofreude der Anleger, heißt es bei der Credit Suisse. Insgesamt bleibt die Bank aber für Aktien optimistisch - trotz steigender Anleiherenditen und damit attraktiverer Anlagealternativen. Eine weitere Belastung kommt am Morgen aus Asien: Dort standen die chinesischen Aktienmärkte unter Druck, da die Konjunktursorgen vor allem angesichts der Covid-Ausbrüche zunehmen.
Weiter für politische Verunsicherung sorgt die Wahl in Frankreich. Im Nachbarland kommt es am 24. April zu einer Stichwahl zwischen dem liberalen Präsidenten Emmanuel Macron und der Rechten Marine Le Pen um das höchste Staatsamt. Bei einem Sieg Le Pens würde die seit Jahrzehnten enge Zusammenarbeit zwischen Berlin und Paris schwieriger, gilt Le Pen doch als Euro-Skeptikerin. Die Devisenexperten der Commerzbank hielten jedoch am Morgen als positive Nachricht fest, dass Macron nach der ersten Runde einen deutlichen Vorsprung vor seiner Herausforderin habe, was angesichts der Umfragen nicht sicher gewesen sei.
Umstufungen bewegten einige Werte am deutschen Aktienmarkt. Aixtron etwa gewannen 3,3 Prozent. Exane BNP Paribas stufte die Titel des auf die Halbleiterindustrie fokussieren Anlagenbauers auf "Outperform" hoch.
Papiere aus der Medienbranche wie Ströer , ProSiebenSat.1 und RTL gerieten unter Druck. Analystin Lisa Yang von Goldman Sachs äußerte sich skeptisch zu den Werbebudgets der Kunden im zweiten Halbjahr und stufte Ströer, ProSiebenSat.1 und RTL ab. Die Kursabschläge reichten von 1,2 bis 3 Prozent.
Die Aktien des Solar- und Windparkbetreibers Encavis fielen nach ihrer jüngsten Rally zurück mit einem Minus von mehr als sechs Prozent. Die Analysten von Barcalys stuften die Papiere ab, eine Verschnaufpause sei angesagt. Anleger nahmen Gewinne mit.
Rheinmetall gewannen 2,7 Prozent. Die britische Armee erhält laut Unternehmensangaben weitere 100 Radpanzer des Typs Boxer. Die zusätzlichen Fahrzeuge sollen ab 2024 ausgeliefert werden. Grundlage sei ein Vertrag aus dem Jahr 2019, der 523 Radpanzer des Typs Boxer in unterschiedlichen Varianten umfasst. Mitte der vergangenen Woche hatten die Aktien mit fast 210 Euro ein Rekordhoch erreicht, dann aber an Schwung etwas verloren. Rheinmetall ist Profiteur der von der Bundesregierung angekündigten Milliardenoffensive in die Bundeswehr./ajx/jha/
Quelle: dpa-Afx