NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Freitag nach einigen Kurskapriolen zuletzt wieder etwas an Schwung verloren. Sie folgten damit einmal mehr der Entwicklung der Anleiherenditen. Der Dow Jones Industrial
Der marktbreite S&P 500
Die Entwicklung der US-Anleiherenditen gibt den Börsen weiter die Richtung vor - so auch dem New Yorker Aktienmarkt. Am Freitag kletterte die viel beachtete Rendite für Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren zeitweise bis auf 4,33 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2007, kam dann aber wieder etwas zurück. Auch die Rendite für fünfjährige Staatsanleihen erklomm vorübergehend ein Fünfzehnjahreshoch. Hohe Renditen für festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen schmälern die relative Attraktivität von Aktien.
Der anhaltende Renditeauftrieb deutet darauf hin, dass die Anleger weiterhin mit einer straffen Geldpolitik rechnen. Die US-Notenbank Fed stemmt sich bereits seit einiger Zeit gegen die hohe Teuerung, indem sie ihren Leitzins in diesem Jahr um insgesamt drei Prozentpunkte angehoben hat. Die meisten anderen großen Notenbanken folgen inzwischen dem Beispiel der Fed. Dementsprechend mau sieht es an den Aktienmärkten weltweit aus: Ungeachtet der jüngsten Erholung verzeichnen die meisten wichtigen Indizes seit Jahresbeginn prozentual zweistellige Verluste.
Sorgen bereiten laut Stephan Innes von SPI Asset Management weitere Aussagen von US-Notenbankern. Sie schürten nach wie vor Ängste vor einer strengeren geldpolitischen Straffung und der Gefahr einer weltweiten Rezession. So habe etwa der Chef der Notenbank von Philadelphia, Patrick Harker, gesagt, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr wahrscheinlich auf "deutlich über" 4 Prozent anheben und auf einem restriktiven Niveau halten werde. Aktuell liegt der Leitzins in einer Spanne zwischen 3,0 und 3,25 Prozent und dürfte im November und auch im Dezember nochmals angehoben werden. Erwartet wird bis Jahresende derzeit dann ein Leitzinsniveau von 4,25 bis 4,50 Prozent.
Während es am Freitag keine wichtigen Konjunkturdaten aus den USA gab, standen erneut einige Quartalsberichte im Blick. Das Geschäft der einst explosiv wachsenden Foto-App Snapchat legt kaum noch zu und der Quartalsverlust weitete sich aus. Entsprechend brachen die Aktien des dahinter stehenden Unternehmens Snap
Die Anteile des Mobilfunkanbieters Verizon
Für die Titel des Kreditkartenanbieters American Express
Negative Neuigkeiten gab es auch bei Twitter
Dagegen legten die Papiere des schwedisch-amerikanischen Herstellers von automobilen Sicherheitssystemen Autoliv
Der Ölfeld-Dienstleister Schlumberger
Quelle: dpa-Afx