NEW YORK (dpa-AFX) - Die Enttäuschung über die Ergebnisse der jüngsten US-Notenbanksitzung hält an der Wall Street auch am Donnerstag an: Der Leitindex Dow Jones Industrial gab im frühen Handel um 0,46 Prozent auf 27 903,54 Punkte nach. Am Mittwoch hatte das Börsenbarometer anfängliche Gewinne fast gänzlich eingebüßt.

Der marktbreite S&P 500 fiel am Donnerstag um 0,86 Prozent auf 3356,27 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,63 Prozent auf 11 064,49 Punkte nach unten.

Die Fed will den Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte ferner seine Auffassung, dass der Staat seine finanzielle Unterstützung in der Corona- und Wirtschaftskrise ausweiten müsse.

Letzteres wertete Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets als Belastung für die Aktienmärkte: "Viele Anleger staunten nicht schlecht, als die Fed gestern die Verantwortung der Fiskalpolitik übergab und noch viel größere Konjunkturprogramme forderte als die bislang bereits verabschiedeten". Damit spiele die Fed in der Geldpolitik den Ball zurück an die US-Regierung. Die aber liefere sich vor der Präsidentschaftswahl im November mit den Demokraten einen Grabenkampf um Ausgestaltung und Höhe des nächsten Konjunkturpakets.

Auch jüngste US-Konjunkturdaten sorgten am Donnerstag für Zurückhaltung. So scheint der Immobilienmarkt recht unerwartet im August einen leichten Dämpfer bekommen zu haben. Nach einer deutlichen Erholung von der Corona-Krise in den Monaten zuvor gingen sowohl die Baubeginn als auch die Baugenehmigungen zurück.

Im Dow zählten die Aktien von des Software-Unternehmens Salesforce und des Technologiekonzerns Apple mit Verlusten von jeweils rund zwei Prozent zu den größten Verlierern. Beide Papiere hatten allerdings erst Anfang September jeweils Rekordhochs erreicht.

Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Biontech legten um knapp ein Prozent zu. Das Mainzer Biotech-Unternehmen treibt die Vorbereitungen für die Massenproduktion eines möglichen Corona-Impfstoffs nach einer Marktzulassung weiter voran. Zu diesem Zweck will es vom Schweizer Pharmakonzern Novartis dessen Werk in Marburg übernehmen./la/fba

Quelle: dpa-Afx