NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen vor einer womöglich stockenden Wirtschaftserholung haben die US-Standardwerte am Dienstag nach dem verlängerten Wochenende belastet. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,76 Prozent auf 35 100,00 Punkte.
Laut dem Charttechnik-Experten Andreas Büchler von Index Radar ist der übergeordnete Aufwärtstrend des Dow intakt. Anleger sollten aber die Wahrscheinlichkeit einer Atempause nicht außer Acht lassen. Das Korrekturrisiko bleibe real. Der marktbreite S&P 500 sank am Dienstag um 0,34 Prozent auf 4520,03 Punkte.
Dank der Kursgewinne großer US-Technologiewerte wie Netflix , Apple , Amazon und Facebook kletterte der Nasdaq 100 im Verlauf mit etwas über 15 700 Punkten auf ein Rekordhoch. Aus dem Handel ging das technologielastige Kursbarometer mit plus 0,15 Prozent auf 15 675,76 Punkten. Apple und Netflix kletterten während des Handels ebenfalls so hoch wie nie und gewannen am Ende rund 1,6 beziehungsweise 2,7 Prozent.
Schwach waren Pharmawerte wie Amgen , Merck & Co , Johnson & Johnson oder auch Vertex Pharmaceuticals , die alle von Morgan Stanley abgestuft wurden und zwischen eineinhalb und fast drei Prozent verloren.
Dem zweitgrößten US-Autokonzern Ford gelang es, mit Doug Field eine der Führungskräfte von Apples Automobilprojekt zu sich zu lotsen. Field soll sich demnach um die Entwicklung fortschrittlicher Technologien wie vernetzten und selbstfahrenden Autos kümmern. Die Ford-Aktien reagierten mit Kursgewinnen auf die Verpflichtung. Am Ende blieb noch ein Plus von rund einem halben Prozent.
Die Papiere der Match Group verteuerten sich an der Spitze im Nasdaq 100 um siebeneinhalb Prozent. Als Grund dafür galt der Umstand, dass die Aktien des Mutterkonzerns der Dating-Plattform Tinder auch in den Auswahlindex S&P 500 aufgenommen werden und dort die Titel des Arzneiherstellers Perrigo ersetzen. Perrigo verloren 0,6 Prozent.
Die Deutsche Telekom schnappt sich weitere Teile an ihrer US-Tochter T-Mobile US . Mittels Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wollen die Bonner insgesamt rund 45 Millionen T-Mobile-US-Aktien vom japanischen Mischkonzern Softbank kaufen. Zudem will die Deutsche Telekom weitere rund 20 Millionen T-Mobile-US-Aktien kaufen, die durch einen Teil der Erlöse aus dem vereinbarten Verkauf von T-Mobile NL finanziert werden sollen. T-Mobile US verloren jedoch 1,1 Prozent.
Der Euro gab nach. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete nach dem Ende des US-Börsenhandels 1,1842 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1860 (Montag: 1,1864) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8432 (0,8429) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen kamen am Dienstag mit deutlichen Kursverlusten aus dem verlängerten Wochenende. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,27 Prozent auf 133,64 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 1,373 Prozent. Damit setzte sich der Zinsanstieg vom vergangenen Freitag fort./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx