NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte sind am Montag wegen neuer Zinsbedenken mit klaren Verlusten in die Woche gestartet. Vor dem Hintergrund recht starker Wirtschaftsdaten sank der Leitindex Dow Jones Industrial
Nach dem guten Lauf des Dow auf ein Hoch seit April wurde zu Wochenbeginn die Sorge wieder größer, dass der Spielraum für weitere Zinssteigerungen durch die US-Notenbank Fed doch größer sein könnte als zuletzt erhofft. Daher fiel der Index weiter von dem Zwischenhoch zurück. Ein überraschend guter ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor trug dazu bei. Gute Wirtschaftsdaten gelten in Zeiten hoher Inflation als Anzeichen, dass die Fed noch weiter an der Zinsschraube drehen kann, ohne die Wirtschaft zu sehr zu gefährden.
Anders als im verarbeitenden Gewerbe sei die Stimmung im US-Servicesektor weiterhin robust, urteilte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. Alles in allem sei zwar damit zu rechnen, dass die Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen bei der nächsten Sitzung reduzieren wird. Er sprach aber von einem Indiz, dass der Zins-Höhepunkt noch weiter entfernt liegen könnte als gedacht. Dazu passte auch, dass sich der Auftragseingang der US-Industrie im Oktober besser als erwartet entwickelt hat.
Die Zinssorgen überlagerten Signale einer leichten Lockerung der Corona-Politik Chinas, die zuvor die China-Börsen angetrieben hatten. Nach den Protesten gegen die Null-Covid-Maßnahmen führen mehrere Städte vorsichtige Erleichterungen ein. Dies trieb in New York zwar einzelne Aktien wie etwa die dort gehandelten Papiere chinesischer Konzerne an, aber nicht den Aktienmarkt als Ganzes. Die an der Nasdaq gehandelten Titel der Suchmaschine Baidu
Die Papiere von Tesla
Im Dow setzten sich die Boeing
Ein auffälliger Nebenwert waren die Aktien von Iovance Biotherapeutics
Um mehr als 11 Prozent nach unten ging es dagegen für die Anteile der VF Corporation. Das für die Outdoor-Marken Timberland und The North Face bekannte Textilunternehmen kassierte nicht nur seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr, sondern verliert auch seinen Vorstandschef. Analyst Michael Binetti von der Credit Suisse nahm die damit entstehende Unsicherheit zum Anlass, um die Papiere auf "Neutral" abzustufen.
Der Kurs des Euro
Mit dem Aktienmarkt und den Spekulationen über das Ausmaß weiter Zinsanstiege erlitten auch US-Anleihen Kursverluste. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen fiel zuletzt um 0,70 Prozent auf 113,56 Punkte. Die Rendite in dieser Laufzeit stieg im Gegenzug auf 3,59 Prozent./tih/mis
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx