NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Freitag im späteren Handelsverlauf kräftig abgesackt. Anleger flüchteten vor allem wegen des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts aus risikoreichen Aktien in als sicher empfundene Häfen wie Staatsanleihen oder Währungen wie den Yen und den US-Dollar.
Für zusätzliche Nervosität sorgt außerdem nach wie vor der starke Preisauftrieb in den USA. Seitdem am Donnerstag die höchste Inflationsrate seit gut 40 Jahren veröffentlicht wurde, spekulieren Marktteilnehmer umso fieberhafter über anstehende Zinsschritte, da diese womöglich rascher und umfangreicher erfolgen könnten als bisher erwartet.
Der Dow Jones Industrial
Der den breiten Markt abdeckende Index S&P 500
Eigentlich sei mit einer gewissen Beruhigung der Lage in der Ukraine gerechnet worden, "aber das scheint nicht mehr der Fall zu sein", kommentierte Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda. Nach Berichten darüber, dass die Vereinigten Staaten von einer fortgesetzten Invasion in die Ukraine ausgingen, hätten Aktienhändler schnell die Verkaufsknöpfe gedrückt.
Wie der Nationale US-Sicherheitsberater Jake Sullivan kurz darauf sagte, befinde man sich aktuell "in einem Zeitfenster, in dem eine Invasion jederzeit beginnen könnte, sollte sich (der russische Präsident) Wladimir Putin dazu entschließen, sie anzuordnen". Da die US-Regierung einen Einmarsch noch vor dem Ende der Olympischen Winterspiele am Sonntag nächster Woche für möglich hält, werden nun rund 3000 weitere US-Streitkräfte in den Osten Europas geschickt.
Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende etwas dünner gesät. Der Sportartikelhersteller Under Armour
Die Anteile von Expedia
Die Davita-Aktien
Der Euro
Am US-Rentenmarkt schnellte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,65 Prozent auf 126,61 Punkte hoch. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere sank auf 1,92 Prozent. Am Vortag war sie mit bis zu 2,05 Prozent auf den höchsten Stand seit gut zweieinhalb Jahren gestiegen./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx