NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt haben es die Anleger am Montag etwas ruhiger angehen lassen und die jüngste Rekordrally der vergangenen Woche verdaut. Im frühen Handel noch mit einem weiteren Rekordhoch, gewann der Leitindex Dow Jones Industrial zum Schluss 0,29 Prozent auf 36 432,22 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,09 Prozent auf 4701,70 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss mit minus 0,14 Prozent auf 16 336,03 Punkte. Insgesamt überwog am Markt der Wirtschaftsoptimismus.
Am Wochenende hatte nach monatelangem Ringen der US-Kongress eines der innenpolitischen Kernvorhaben von Präsident Joe Biden beschlossen. Einige Wochen nach dem Senat verabschiedete auch das Repräsentantenhaus ein großes Investitionsprogramm, mit dem die Infrastruktur des Landes modernisiert werden soll.
Wichtige Konjunkturdaten waren am Montag Fehlanzeige. Erst am Dienstag stehen mit den US-Erzeugerpreisen wieder Daten an, die angesichts der nach wie vor bestehenden Inflationssorgen Beachtung finden sollten. Am Mittwoch folgen dann die US-Verbraucherpreise.
Auf der Unternehmensseite stand der Elektroautobauer Tesla im Fokus, dessen Aktien 4,8 Prozent verloren. Firmenchef Elon Musk ließ Twitter-Nutzer abstimmen, ob er ein Zehntel seiner Tesla-Anteile verkaufen solle, um mehr Steuern zu zahlen. Die Umfrage ergab ein "Ja". Das Paket ist mit dem Schlusskurs von knapp 1163 US-Dollar rund 20 Milliarden Dollar wert. Musk machte keine Angaben dazu, wie schnell er das Paket abstoßen würde. Für Aktienverkäufe von Top-Managern werden oft langfristige Zeitpläne festgelegt. Erst vergangene Woche hatten die Tesla-Papiere ein Rekordhoch von 1243 Dollar erreicht.
Papiere aus dem Baustoffsektor gewannen als Profiteure des Biden-Infrastrukturprogramms dazu. Vulcan Materials verbuchten einen Zuwachs von rund fünf Prozent. Im Dow lagen Caterpillar vorne mit plus 4,1 Prozent. Hinten im Leitindex zollten die Aktien des Sportartikelkonzerns Nike ihrer jüngsten Rekordrally Tribut mit minus 3,2 Prozent.
Ein Auftrag für Advanced Micro Devices (AMD) von Meta zur Lieferung von Server-Prozessoren an den vor kurzem noch unter dem Namen Facebook bekannten Konzern ließ die AMD-Papiere um gut zehn Prozent hochspringen.
Die Aktien von Peloton verloren weitere 7,9 Prozent. Am Freitag waren sie um ein Drittel abgestürzt, nachdem der Fitnessgeräte-Hersteller die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr um bis zu eine Milliarde Dollar gekappt hatte. Der Corona-Boom für Peloton scheint endgültig vorbei.
Der Euro legte zu. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1591 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1579 (Freitag: 1,1519) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8636 (0,8681) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen verbuchten deutliche Kursverluste. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,39 Prozent auf 131,31 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg auf 1,497 Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx